Dazu kamen Vorstände der Nutzfahrzeugunternehmen im Verband der Automobilindustrie (VDA) mit den Präsidenten und Hauptgeschäftsführern der Verbände BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr Entsorgung und Logistik), BWVL (Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik) und DSLV (Deutscher Speditions- und Logistikverband) zusammen.
Im Mittelpunkt der Diskussion standen unter anderem der dringend notwendige Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland und Europa, die CO2-Reduzierung im Straßengüterverkehr, der Einsatz von Lang-LKW, die Weiterentwicklung der LKW-Maut sowie die Infrastrukturpolitik in Deutschland. Die Verbände vertreten gemeinsam die Forderung an die Politik, dass die digitale Infrastruktur in Deutschland rasch und nachhaltig ausgebaut werden muss. In der Digitalisierung und Vernetzung liegen gerade auch für den Straßengüterverkehr große Chancen, die es zu nutzen gilt.
VDA-Präsident Matthias Wissmann hob den traditionell engen Schulterschluss zwischen der Nutzfahrzeugindustrie und den Transportunternehmen hervor und unterstrich die großen Anstrengungen der Unternehmen für noch mehr Effizienz und Umweltfreundlichkeit im Straßengüterverkehr. Zur Diskussion über die Dieseltechnologie und ihre Bedeutung für schwere Nutzfahrzeuge sagte Wissmann: „Der moderne Diesel mit Euro 6 hat hervorragende Abgaswerte und ist durch seine CO2-Effizienz ein echter Klimafreund. Das gilt für Lkw und Busse ebenso wie für PKW. (…)“
Wolfgang Bernhard, Daimler-Vorstand und Vorsitzender des VDA-Vorstandskreises Nutzfahrzeuge, ging auf die Möglichkeiten zur weiteren CO2-Reduzierung im Straßengüterverkehr ein: „Die europäischen Nutzfahrzeug-Hersteller haben bereits sehr viel erreicht: Der Verbrauch pro tkm ist seit 1965 um rund 60 Prozent gesunken. Wenn wir den Verbrauch im Straßengüterverkehr auch künftig weiter senken wollen, dürfen wir nicht nur beim Motor ansetzen, sondern müssen alle Kräfte bündeln und auch Reifen, Auflieger und andere wichtige Komponenten einbeziehen. Erst kürzlich konnte in einem Praxisversuch nachgewiesen werden, dass sich der Dieselverbrauch mit einem ganzheitlich optimierten Truck schon heute um bis zu 14 Prozent senken lässt. Die zusätzlichen Anschaffungskosten für diese Komponenten sollten im geplanten Förderprogramm für energieeffiziente Lkw berücksichtigt werden. (…)“
BGL-Präsident Adalbert Wandt sprach sich dafür aus, öko-effiziente Lösungen im Straßengüterverkehr zu fördern. Dabei müsse eine Brücke zwischen ökologisch erforderlichen und wirtschaftlich notwendigen Maßnahmen geschlagen werden. Bei der von der europäischen Politik geplanten Internalisierung externer Kosten müsse darauf geachtet werden, dass die Einzelmaßnahmen nicht zu Lasten bestimmter logistischer Einsatzfelder gehen. Ebenso wichtig sei es, dass ökologische Lenkungsinstrumente im Güterverkehr wettbewerbsneutral eingesetzt und einzelne Nutzersegmente nicht benachteiligt werden. Bei der Weiterentwicklung der LKW-Maut müsse sichergestellt sein, dass die Belastung für das Transportgewerbe auf Bundesstraßen nicht höher ausfallen dürfe als auf Autobahnen.
BWVL-Präsident Jochen Quick sagte zum Thema Verkehrsinfrastruktur in Deutschland: „Wir betonten gemeinsam die zentrale Bedeutung einer leistungsfähigen und modernen Verkehrsinfrastruktur für Wachstum und Beschäftigung sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Die Verbände und Unternehmen begrüßen ausdrücklich die Entscheidungen der Bundesregierung zur Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel für Erhalt und Ausbau der Infrastruktur von rund 11 Milliarden Euro bis zum Jahr 2018, die einen Investitionshochlauf und eine Verstetigung der Investitionen ermöglichen. (…)“
Auch DSLV-Präsident Mathias Krage hob die hohe Bedeutung einer modernen und nachhaltig finanzierten Verkehrsinfrastruktur hervor, die durch zentralere Strukturen effektiver als bisher geplant, gebaut und erhalten werden könnte. Zugleich verwies er auf die Schlüsselrolle, die innovative Nutzfahrzeuge in Zukunft spielen werden. Besonders der Lang-LKW habe ein großes Zukunftspotential.