Angesichts des sechswöchigen Produktionsstopps in den Truck-Werken aufgrund von Lieferengpässen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine habe man im zweiten Quartal einen geringfügigen Operativen Verlust verzeichnet. Nach einem soliden ersten Quartal belief sich das bereinigte Operative Ergebnis im ersten Halbjahr noch auf 34 Millionen Euro, so der Konzern. Neben dem volumenbedingten Umsatzrückgang sei das Operative Ergebnis vor allem durch die Entwicklung bei den Material- und Energiepreisen belastet worden.
„Die geopolitischen Unsicherheiten und Verwerfungen in den weltweiten Lieferketten belasten die Nutzfahrzeugbranche und damit auch MAN Truck & Bus anhaltend. Hohe Inflationsraten und steigenden Material- und Energiekosten sorgen für zusätzliche Anspannung. Angesichts der volatilen wirtschaftlichen und politischen Situation müssen wir strengste Kostendisziplin an den Tag legen, um weiter flexibel reagieren zu können. Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt, unser Produktionsoutput hat sich zuletzt wieder etwas stabilisiert und unserer Service-Geschäft entwickelt sich weiter stark. Trotz mehrwöchigem Produktionsstopp und deutlich reduzierten Absätzen in unserem Truck-Kerngeschäft haben wir den ,Break Even‘ beim bereinigten Ergebnis im ersten Halbjahr geschafft. Das ist ein solides Ergebnis und eine starke Leistung der gesamten Belegschaft. Einen ebenso großen Anteil an der Ergebnissicherung hatte auch unser Sofortprogramm, bei dem alle nicht unmittelbar notwendigen Ausgaben gestoppt und Investitionen hart priorisiert wurden“, sagte Inka Koljonen, Vorständin für Finanzen, IT und Recht der MAN Truck & Bus SE.
Der Neufahrzeugabsatz von insgesamt knapp 35.000 LKW, Transportern und Bussen wies insgesamt ein Minus von 26 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 auf und war vor allem durch die Rückgänge von 30 Prozent auf knapp 24.000 Einheiten im Truck-Segment geprägt. Das Geschäft mit Vans verzeichnete ein Minus von 18 Prozent auf rund 9.300 Einheiten. MAN setzte zudem rund 1.700 Busse ab, was einen Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Umsatz mit Ersatzteilen und Werkstattleistungen betrug im ersten Halbjahr 2022 rund 1,3 Mrd Euro, was einem Zuwachs von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.