Europa will raus aus CO2-Emissionen und steht dabei insbesondere im Verkehrssektor vor großen Herausforderungen. Bis zum Jahr 2030 sollen 55 Prozent CO2 eingespart werden, bei gleichzeitig wachsendem Straßengüterverkehr. Auf der NGVA-Veranstaltung herrschte Einigkeit, dass die ausschließliche Fokussierung der Politik auf die Elektromobilität nicht zielführend sei. Insbesondere für den Straßengüterverkehr über lange Strecken seien batteriebetriebene Fahrzeuge heute keine Alternative. In diesem Sektor falle ein Drittel der CO2-Emissionen des Verkehrs an.
„Um die Ziele des europäischen Green Deals zu erreichen, müssen alle verfügbaren Technologien genutzt werden“, erläutert Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas und Präsident der NGVA Europe. „Bis 2030 werden gasbetriebene Fahrzeuge die einzige marktreife Technologie sein, die eine deutliche CO2-Reduktion im Schwerlastverkehr verspricht. Speditionen haben das bereits erkannt. Die starke Nachfrage von LNG-LKW führte seit 2019 zu einem extrem starken Wachstum des LNG-Absatzes.“ Von 2019 auf 2020 hat sich der LNG-Absatz verdreifacht, bis September dieses Jahres wurde die doppelte Absatzmenge wie 2020 erreicht. Somit verspricht der Einsatz von LNG-LKW schnelle CO2-Reduktionen. Besonders attraktiv wird die Technologie durch Bio-LNG, damit fahren LKW nahezu klimaneutral.
Erste Bio-LNG Produktionsanlagen wurden bereits in mehreren europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und den Niederlanden in Betrieb genommen, weitere befinden sich im Bau und in der Planung. In Deutschland ist laut einer Mitgliederbefragung des Branchenverbands Zukunft Gas ab 2023 mit einem signifikanten Anteil Bio-LNG im Markt zu rechnen.