LKW, die unter Eisenbahnbrücken festhängen, sich in enge Sträßchen verfahren oder durch dicht besiedelte Wohngebiete schlängeln – all das soll mit dem Projekt der Vergangenheit angehören.
Das Projekt mit dem Namen „Sevas“ will zeigen, wie das Nutzen, Teilen und Veredeln von Daten dazu beitragen kann, Mobilität noch sicherer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Das Wettbewerbsmotto des Deutschen Mobilitätspreises lautete in diesem Jahr „intelligent unterwegs: Daten machen mobil.“ Deutschlandweit hatten sich über 300 Start-ups, Unternehmen, Verbände, Forschungsinstitutionen und viele mehr mit ihren Projekten um den Innovationspreis beworben.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Die intelligente Leitung von Schwerlastverkehr hat sich zu einem Leuchtturm-Projekt für ganz Deutschland entwickelt. Umso mehr freut es mich, dass diese Leistung mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet wird. Mit Sevas machen wir unsere Wohngebiete leiser, sicherer und lebenswerter. Gleichzeitig profitieren Spediteure und LKW-Fahrer, weil der Verkehr effizienter geführt wird. Die Investition in Mobilität von heute ist ein Investment in unseren Wohlstand von morgen. Schlaue Verkehrslösungen machen unsere Städte und Dörfer zu lebenswerten Orten.“
„Diese Ehrung ist ein Ritterschlag für unser Projekt, wir sind unfassbar stolz“, freut sich VRS-Geschäftsführer Norbert Reinkober. Der VRS hat das Projekt 2015 für das Rheinland ins Leben gerufen. Mithilfe einer Software sowie der zugehörigen Smartphone-App werden LKW-relevante Daten erfasst, digitalisiert und bereitgestellt. „Steigendes Transportaufkommen fordert die Logistikbranche, vor allem aber auch die Kommunen immer stärker. Wir unterstützen sie durch die Bereitstellung aktueller LKW-relevanter Daten umfassend bei der Bewältigung dieser Herausforderungen. Dies wäre aber nicht möglich ohne die Förderung des Landes sowie die Unterstützung der Stadt Köln, die zwei Projektstellen finanziert“, bedankt sich Norbert Reinkober.
Die Pilotphase hat 2015 im Rheinland unter Beteiligung von 148 Kommunen begonnen. Nachdem Sevas („Software zur Eingabe, Verwaltung und Ausspielung von Vorrangrouten und Restriktionen im Schwerlastverkehr“) anschließend im Rheinland schnell Fuß fasste, wird seit Ende 2018 eine landesweite Ausdehnung auf 31 Kreise und 396 Kommunen konzipiert und umgesetzt. „Auch verschiedene Player im ganzen Bundesgebiet haben bereits Interesse an Sevas angemeldet“, erklärt Volker Hassenpflug. Aktuell sind 293 Kommunen und Kreise der Kooperation beigetreten. Rund 5.100 Restriktionen (Gewichts-, Höhen-, Längen- und Breitenbegrenzungen sowie Durchfahrtsverbote für LKW) haben die Partner bereits in Sevas eingepflegt. Ebenso sind mehr als 15.250 Kilometer an Vorrangrouten hinterlegt.