MAN Truck & Bus begrüßt die Studienergebnisse und verweist darüber hinaus auf die Wichtigkeit von staatlicher Förderung von privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur als entscheidenden Faktor für die Umsetzung, als auch einer der größten Bedenken seiner Kunden.
Ein zentrales Ergebnis der Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung des regionalen Lieferverkehrs ist, dass die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs bereits kurzfristig möglich ist und wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen verspricht. Die ökonomische und technische Machbarkeit wurde anhand des praktischen Beispiels der Logistik von Rewe Group in der gesamten Region Nord-Ost Deutschlands untersucht. Das Ergebnis: Knapp 60 Prozent der Rewe-Flotte in der Region Nord-Ost ist bereits elektrifizierbar. Für rund 40 Prozent ist der Umstieg auf E-Trucks mit ökonomischen Vorteilen verbunden.
Andreas Tostmann, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus, zeigt sich erfreut über die Ergebnisse von „Lieferverkehr mit Batterie-LKW: Machbarkeit 2021“, verbindet damit aber auch Forderungen an die Politik: „Der Aufbau von Ladeinfrastruktur muss jetzt oberste Priorität haben und durch den Staat unterstützt werden. Auch sollten die Gesetzgeber eine präferierte Zufahrt für Nullemissions-LKW in Städte mittelfristig beschließen.“ Bis 2025 müsse in Europa darüber hinaus ein Lade-Kernnetz mit Ladeleistungen von 700 bis 1.000 kW entlang der Autobahn entstehen, so Andreas Tostmann.
Patrick Plötz, Leiter der Machbarkeitsstudie am Fraunhofer ISI ergänzt: „Nach der Auswertung aller 9.500 LKW-Touren zu über 540 Logistik-Punkten steht fest: Die aktuell verfügbaren Reichweiten von Batterie-LKW reichen oft heute schon aus, um alle in der Studie analysierten städtischen LKW-Touren und fast die Hälfte der betrachteten regionalen Touren mit E-LKW zu schaffen. Mit einer optimierten Routenplanung und zusätzlichem Zwischenladen ist das Potenzial sogar noch größer. Bei schweren LKW über 26 Tonnen mit sehr langen Tagestouren bleibt die Elektrifizierung nach Stand des heutigen Fahrzeugangebots allerdings noch eine Herausforderung.“