Dabei hat er rund 30.000 Tonnen Fracht transportiert. Teil des mehrjährigen Tests des schweren E-LKW im Murgtal bei Rastatt und Gaggenau ist ein für einen späteren Zeitpunkt vorgesehener Konzeptvergleich mit dem Oberleitungsprojekt E-Way-BW – Daimler selbst plant keine Oberleitungs-LKW.
Aufgrund der positiven Erfahrungen setzt Logistik Schmitt den E-Actros bereits seit Januar dieses Jahres zusätzlich auf einer neuen, anspruchsvolleren Route über die B462 ein, die weitgehend der geplanten Oberleitungs-Strecke von E-Way-BW entspricht. Der Start des E-Actros auf dieser Route war ursprünglich erst für Mitte 2021 mit einer weiterentwickelten Variante des E-LKW vorgesehen. Die Experten von Mercedes-Benz wollen jedoch die Möglichkeit nutzen, den aktuellen Prototyp auch hier auf Herz und Nieren zu prüfen. Da der E-Actros allein von Batterien angetrieben wird, bietet er volle Flexibilität für kurzfristige Routenänderungen. Das neue Tagespensum liegt nun zwischen 250 und 300 Kilometer – über 100 Kilometer mehr als bisher. Während das Ladungsgewicht des E-Actros bislang in der Regel bei etwa vier Tonnen lag, transportiert er auf der Zusatzstrecke nun meist ein Mehrfaches davon. Der Einsatz des E-Actros auf der neuen Strecke stellt bereits einen ersten Schritt in Richtung des Konzeptvergleichs mit E-Way-BW dar. Mercedes-Benz LKW plant die Übergabe des weiterentwickelten, seriennahen Prototyps des E-Actros an Logistik Schmitt für Sommer dieses Jahres.
Im Rahmen des Projekts E-Way-BW soll der Warentransport auf der B462 bei Rastatt mit dem Betrieb von Oberleitungs-LKW testweise elektrifiziert werden. Hierbei sollen auch Vergleichstests des rein batterieelektrischen E-Actros mit den Oberleitungs-LKW und Brennstoffzellen-LKW anderer Fahrzeughersteller stattfinden. Die Beteiligten wollen mit Fahrten auf ähnlichen Strecken wichtige Daten und Erkenntnisse für den Vergleich der jeweiligen Fahrzeugkonzepte sammeln, beispielsweise zu deren Einsatzeignung. Zusätzlich zu diesen „Parallelfahrten“ ist auch ein Direktvergleich mit den anderen LKW zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Dabei fährt der E-Actros für einen definierten Zeitraum die exakte Oberleitungs-Strecke im identischen Einsatz der Oberleitungs-LKW. Dies dient der Validierung der Parallelfahrten. Beim Direktvergleich transportiert der E-Actros – genau wie die LKW von E-Way-BW – Papierrollen auf der etwa 18 km langen Strecke von den Papiermühlen in Gernsbach-Obertsrot zum Logistik-Standort der Firma Fahrner in Kuppenheim.