Der Autobauer Mercedes-Benz und das schwedische Start-up H2 Green Steel, das sich auf die Produktion von klimaneutralem Stahl spezialisiert hat, haben einen Liefervertrag und Absichtserklärung zum Aufbau einer nordamerikanischen Lieferkette unterzeichnet.
Geplant ist, dass H2 Green Steel rund 50.000 Tonnen nahezu CO2-freien Stahl pro Jahr an die europäischen Presswerke von Mercedes-Benz liefern soll. Dies sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur „Ambition 2039“, erklärt der Autobauer. Der neue Liefervertrag ermögliche es Mercedes-Benz, nahezu CO2-freien Stahl in die Serienproduktion zu bringen. Der strategische Partner plane, seine Produktion im Jahr 2025 zu beginnen.
„Mit dem Liefervertrag über rund 50.000 Tonnen nahezu CO2-freien Stahl von H2 Green Steel für unsere Produktionswerke in Europa beschleunigen Mercedes-Benz und H2 Green Steel den Aufbau einer dekarbonisierten, regionalen und widerstandsfähigen Stahllieferkette“, erklärt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG und Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf.
Im Hinblick auf einen nachhaltigen Stahlbezug, verfolgt Mercedes-Benz gemeinsam mit diversen Stahlpartnern weltweit das Ziel einer dekarbonisierten Stahllieferkette. Dazu zähle auch die Absichtserklärung (MoU) mit H2 Green Steel zum gemeinsamen Aufbau einer nachhaltigen Stahllieferkette in Nordamerika.
„Gleichzeitig heben wir unsere Partnerschaft auf die nächste Stufe mit dem Ziel, auch im nordamerikanischen Raum einen CO2-armen Stahlbezug sicherzustellen – ein weiterer wichtiger Schritt, um die Automobilindustrie resilienter und nachhaltiger zu machen“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG.
Der perspektivisch in Nordamerika hergestellte Stahl soll in den lokalen Mercedes-Benz Produktionsstätten weiterverarbeitet werden, heißt es aus dem Unternehmen. Mercedes-Benz arbeite mit allen Lieferanten an einer bilanziell CO2-neutralen Lieferkette ab spätestens 2039.
In einem neuen Direktreduktionsverfahren nutzt H2 Green Steel für seine Stahlproduktion anstelle von Kokskohle Wasserstoff und Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen. Der Wasserstoff dient dabei als Reduktionsgas, das den Sauerstoff aus dem Eisenerz freisetzt und bindet. Anders als bei der Verwendung von Kokskohle entsteht dabei kein CO2, sondern Wasserdampf. H2GS strebt einen Fußabdruck von 0,4 Tonnen CO2 pro Tonne Stahl bei Lieferbeginn an.
Foto: Mercedes-Benz