Palettenweise Unterhaltungselektronik, Tonnen von Büchern, Flugzeugladungen und Schiffscontainer mit Maschinen- oder Autoteilen … das alles ist für Logistiker ihr täglich Brot. Doch zwischendurch gibt es auch immer die nicht ganz alltäglichen Aufträge, die aus der Rolle fallen. DHL verrät zum Jahresausklang seine fünf ungewöhnlichsten Transporte 2023.
Wenn Seekühe auf große Reise gehen
„Soleil“, „Calliope“ und „Piccolina“ – so heißen die drei Seekühe, die DHL mit großem Aufwand von Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio ins mehr als 1.600 Kilometer entfernte Orlando in Florida flog. Von dort ging die Reise weiter mit dem LKW nach Tampa.
Mitarbeiter der Wildtierbehörde hatten 2021 die drei verwaisten Kälber gerettet und im Zoo in Cincinnati groß gezogen. Der Zoo in Tampa sollte nun ihre Auswilderung vorbereiten. Dank einem Frachtflugzeug und speziell angefertigte Containern mit dicken Schaumstoffauflagen und Decken, um die Tiere warm zu halten und gleichzeitig zu befeuchten, können die Tiere nun Anfang 2024 vor der Küste Florida freigesetzt werden.
Fünf Lokomotiven als Überflieger
Im September transportierte DHL fünf Lokomotiven mit dem Schiff von Houston in den USA ins rund 5.000 Kilometer entfernte Callao in Peru. Eine peruanische Eisenbahngesellschaft hatte die jeweils 20 Meter langen und 186 Tonnen schweren Loks gebraucht gekauft. Ein Expertenteam bereitete den Transport zwei Monate lang vor, plante jeden Schritt, berechnete Abläufe, zeichnete Entwürfe, prüfte Materialien und mögliche Routen. Kräne hievten die Züge auf ein Schiff. Zwölf Tage dauerte die Reise durch den Golf von Mexiko und den Panamakanal bis zur peruanischen Küste.
Vogelrettung in letzter Minute
Eine Express-Lieferung für ein kleines Vögelchen in Not erledigte DHL im April: Ein Mann aus Deutschland war nach Tunesien gereist, hatte aber versehentlich seinen Schlüssel mitgenommen. Seine Lebensgefährtin, die den Vogel versorgen wollte, kam nicht in die Wohnung. Es musste schnell gehen: DHL flog den Schlüssel vom Flughafen Tunis ins rund 2.000 Kilometer entfernte Leipzig. Ein DHL-Serviceteam machte ihn unter den vielen anderen Sendungen aus Tunesien ausfindig und übergab ihn der Lebensgefährtin noch am Leipziger DHL-Drehkreuz. In einem Dankschreiben an DHL berichtete die Frau später von einem erfreulichen Ausgang der Geschichte: Sie konnte dem Vogel rechtzeitig Futter und Wasser geben – ohne dafür die Tür aufbrechen zu müssen.
DHL bringt 21 Rennbobs an den Start
Von Köln in den Eiskanal im chinesischen Yanqing – beim Transport der 21 Rennbobs, die rechtzeitig zum Bob-Weltcup kommen sollten, musste sich auch DHL von seiner sportlichen Seite zeigen. Denn da viele Athleten bis zur letzten Minute trainierten, war der Transport zeitkritisch und ließ keinen Puffer für Verspätungen. Zudem war besondere Vorsicht angesagt: Rennbobs sind präzise auf ihre jeweiligen Pilotinnen und Piloten abgestimmt und daher äußerst empfindlich.
Frachtgut mit Überlange
Und auch dieser Transport war nicht alltäglich. Im August bekam DHL den Auftrag drei 50 Meter lange, 14 Tonnen schwere Rotorblätter für Windturbinen von Houston in den USA ins rund 12.000 Kilometer entfernte Izmir in der Türkei zu liefern. Dort sollten sie beschädigte Rotorblätter in einem Windpark ersetzen. Für die einmonatige Reise nutzte DHL ein mit Schwergutkränen ausgestattetes Spezialschiff. In Izmir kamen dann Lkw mit ausziehbaren Anhängern zum Einsatz.
Mal schauen, welche Herausforderungen 2024 auf die Transportbranche warten?