Die Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und Volvo wollen die digitale Transformation zu softwaredefinierten schweren Nutzfahrzeugen vorantreiben. Um diesem Ansinnen zusätzlichen Nachdruck zu verleihen, wollen sie ein Joint Venture eingehen. Die Vereinbarung ist zwar nicht binden, aber die Ziele sind klar gesteckt.
Die beiden Häuser wollen das Joint Venture zur Entwicklung einer gemeinsamen softwaredefinierten Fahrzeugplattform und eines dedizierten Lkw-Betriebssystems gründen. Dieses Gemeinschaftsunternehmen soll die Grundlage für zukünftige softwaredefinierte Nutzfahrzeuge bilden. Ziel ist es, das neue Joint Venture zu einem führenden Entwickler von standardisierter Hard- und Software zu machen. Diese technische Grundlage soll es Daimler Truck, der Volvo Group und potenziell weiteren Partnern dann ermöglichen, jeweils eigenständige digitale Fahrzeugfunktionen für ihre Produkte bereitzustellen, die letztendlich die Wirtschaftlichkeit und das Nutzererlebnis für Kunden verbessern.
Das Joint Venture soll seinen Hauptsitz in Göteborg (Schweden) haben. Beide Unternehmen wollen bestehende Technologie und Ressourcen in die neue Organisation integrieren. Ziel der Partner ist es, den Industriestandard für ein Lkw-Betriebssystem zu setzen und die Produkte des Joint Ventures auch anderen OEMs anzubieten. Zu diesem Zweck wird das Joint Venture eine gemeinsame Entwicklerplattform a bereitstellen, auf der seine Kunden jeweils eigenständige Software-Applikationen entwickeln können.
Daimler Truck und Volvo zu gleichen Teilen
Daimler Truck und die Volvo Group beabsichtigen, mit dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen eine Partnerschaft jeweils zu gleichen Teilen einzugehen. Es wird als unabhängiges Unternehmen operieren, wobei Daimler Truck und die Volvo Group in allen anderen Geschäftsfeldern weiterhin Wettbewerber bleiben. Im Kontext der bereits hohen Investitionen in die Transformation hin zu CO2-neutralen Antriebstechnologien ist die Zusammenarbeit bei der Entwicklung digitaler Technologien noch wichtiger geworden, um Entwicklungsziele und Kundenerwartungen innerhalb eines realistischen Zeitrahmens bestmöglich zu erfüllen.
Martin Daum, CEO Daimler Truck: „Genauso wichtig wie die Transformation hin zu CO2 -neutralen Antriebstechnologien ist die Digitalisierung im Fahrzeug. Die Entwicklung einer softwaredefinierten Fahrzeugplattform gemeinsam mit der Volvo Group wird es uns ermöglichen, unsere Lkw und Busse programmierbar zu machen. Damit sind wir in der Lage, für unsere weltweiten Kunden differenzierende digitale Fahrzeugfeatures deutlich schneller und effizienter zu entwickeln. Gemeinsam mit der Volvo Group können wir ein führendes Lkw-Betriebssystem entwickeln und einen Branchenstandard definieren.“
Weiterhin Wettbewerb trotz Joint Venture
Daimler Truck und der Volvo-Konzern bleiben weiterhin im intensiven Wettbewerb miteinander. Entsprechend wollen sie auf ein komplettes eigenständiges Produkt- und Dienstleistungsangebot setzen, einschließlich der jeweiligen digitalen Kundenangebote. Beide Unternehmen werden auf Basis der Plattform ihre eigenen digitale Dienste und Fahrzeugfunktionen bereitstellen
Die unterzeichnete Vereinbarung ist nicht bindend. Eine endgültige Vereinbarung wird innerhalb dieses Jahres erwartet. Ziel wird sein, die endgültige Transaktion im ersten Quartal 2025 abzuschließen, vorbehaltlich der erforderlichen Prüfungen und Genehmigungen durch die jeweiligen Behörden.
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