Der Abwärtstrends bei den transozeanischen Transitzeiten in den letzten neun Monaten setzt sich fort – so das Ergebnis des Ocean Shipping Index (OSI) für das erste Quartal 2023, der soeben von der von E2open Parent Holdings veröffentlicht wurde. Ein Grund dafür könnte der der anhaltende Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Waren aus Asien sein. Die Handelsrouten nach Südamerika gewinnen hingegen an Bedeutung.
Die Transitzeiten in der Seefracht sinken weiter. Die Gesamtbuchungszeit für Seecontainersendungen betrug mit Stand vom 1. April 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal durchschnittlich 12 Tage weniger. Dabei verzeichneten die Exporte von Asien nach Nordamerika den deutlichsten vierteljährlichen Rückgang, nämlich um 11 Tage in den letzten drei Monaten und um 24 Tage im Vergleich zum gleichen Quartal 2022.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem jüngsten e2open Ocea Shipping Index: Auch bei den Exporten von Europa nach Nordamerika sank die Transitzeit um 18 Tage gegenüber dem ersten Quartal 2022, was die kürzeste Gesamtdauer in den letzten acht Quartalen darstellt. In die andere Richtung verkürzten sich die Fahrten von Nordamerika nach Europa lediglich um acht Tage und gegenüber dem ersten Quartal 2022 um neun Tage, was auf Verbesserungen im gesamten Arbeitsablauf der Seecontainerschifffahrt hindeutet.
Supply-Chain-Diversification-Trend
Zum ersten Mal zeigt der aktuelle Ocean Shipping Index auch Import-Export-Daten für Südamerika. „Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Verfügbarkeit von Fertigwaren, Rohstoffen und Agrarprodukten überprüfen Unternehmen weltweit ihre Liefernetzwerke und versuchen, ihre Optionen zu erweitern“, sagt Pawan Joshi, Executive Vice President Products and Strategy bei e2open. „Die neueste Ausgabe des Index berücksichtigt zusätzlich nun auch die wichtige Rolle, die Agrarprodukte, Mineralien sowie Öl- und Gasexporte aus Südamerika im Welthandel spielen. Neue Diagramme liefern wertvolle Import- und Exportdaten über südamerikanische Häfen am Atlantischen als auch am Pazifischen Ozean.“
Zusammengefasst verzeichneten die neuen Schifffahrtswegdaten für Exporte von Nordamerika nach Südamerika und von Europa nach Südamerika einen Rückgang der Gesamtbuchungszeit bis zum Eingang um 12 Prozent bzw. 13 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal 2022. Die Transozeanfahrten für Exporte von Südamerika nach Nordamerika und von Südamerika nach Europa sind im gleichen Zeitraum ebenfalls zurückgegangen.
Den kompletten e2open Ocean Shipping Index finden Sie hier.