Das Forschungsprojekt „Autonome Innovation im Terminal Ablauf“ (ANITA) zeigt, wie selbstfahrende Lkw mit der passenden Einbindung in die Infrastruktur den kombinierten Güterverkehr auf Straße und Schiene zukünftig leistungsfähiger, planbarer und zugleich flexibler machen können.
Ein kombinierter Güterverkehr wird in den kommenden Jahren eine tragende Rolle bei der Verlagerung von Transporten auf die umweltfreundliche Schiene spielen. Dafür müssen die komplexen Abläufe in den Terminals jedoch effizienter gestaltet und beschleunigt werden, Logistikprozesse weiter automatisiert und digitalisiert werden. Wie die Zukunft in den Terminals gestaltet werden könnte, hat das gemeinsame Forschungsprojekt von MAN Truck & Bus, Deutsche Bahn, Hochschule Fresenius und Götting KG eindrucksvoll gezeigt. Die Projektpartner haben dafür einen autonom fahrenden Lkw auf die Räder gestellt, der Containerverladungen von der Straße auf die Schiene mit Hilfe einer digitalen Missionsplanung selbständig erledigen kann. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Forschungsprojekt lief insgesamt drei Jahre, rund sechs Monate davon haben die Experten das Fahrzeug im DB Intermodal Services Container-Depot und DUSS Container-Terminal in Ulm im Praxiseinsatz getestet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Beim Güterumschlag auf die Schiene zeigen autonome Lkw bis zu 40 Prozent Effizienz-Potenzial.
„ANITA ist für MAN eine wichtige Grundlage, um autonome Lkw ab 2030 in den Verkehren zwischen Logistikhubs wie Ulm als Serienlösungen auf die Straße zu bringen“, so Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung & Entwicklung bei MAN Truck & Bus.
Die intensiven Testfahrten mit Sicherheitsfahrern und Entwicklungsingenieuren lieferten dabei nicht nur umfassende Erkenntnisse für die kontinuierliche Verfeinerung der autonomen Fahrfunktion und deren Zusammenspiel mit der Missionsplanung, sondern auch für die notwendige Vorbereitung der Terminals für die Integration der neuen Technologie.
Die Götting KG brachte ins Projekt in Ergänzung zu MAN ihre Expertise im Bereich der Objektortung und Umgebungserfassung ein, um die künftige Übertragbarkeit auf andere Logistikhubs und Erweiterungsfähigkeit für zusätzliche Einsatzszenarien zu ermöglichen. „Damit fahrerlose Fahrzeuge noch attraktiver werden, arbeiten wir weiter an sicherer Hinderniserkennung für größere Reichweiten und Geschwindigkeiten“, so Hans-Heinrich Götting, Geschäftsführer der Götting KG, zum Abschluss des ANITA-Projektes.
Mehr zu ANITA: https://www.anita.digital