Bundesminister Andreas Scheuer erklärt: „Wir werden mehr Güter auf die Schiene und auf das Wasser verlagern. Tatsache ist aber auch, dass der Straßengüterverkehr, der derzeit etwa ein Drittel der CO2-Emissionen des Verkehrssektors verursacht, weiterhin einen großen Anteil am Gütertransport haben wird. Darum muss er schnell sauberer werden. Und wie das gehen kann, zeigen wir auf diesen Strecken. Hier kann sich die Theorie an der Praxis messen. Von Wasserstoff über Oberleitung bis hin zum Megacharger für Batterie-LKW. (…)“
Das BMVI hat nun die ersten drei Innovationscluster festgelegt:
1. Förderprojekt Hochleistungsladen im LKW-Fernverkehr (Hola)
Im Projekt werden an vier Standorten entlang der A 2 vom Ruhrgebiet bis Berlin exemplarisch zunächst je zwei Hochleistungsladepunkte mit CCS-Ladepunkten (Combined Charging System) und in einer späteren Phase mit dem Megawatt-Charging-System (MCS) aufgebaut. Ziel ist es, unterschiedliche Anwendungsfälle im Realbetrieb an Autobahn-Raststätten, Logistikzentren und Betriebshöfen zu testen. Durch den Aufbau und Betrieb von prototypischer Technologie sollen Erkenntnisse für einen flächendeckenden LKW-Hochleistungs-Ladenetzaufbau gewonnen werden. Das Projekt wird umgesetzt durch ein Konsortium mit 13 Partnern (Fahrzeughersteller und Energiewirtschaft) und hat ein Volumen von 27 Millionen Euro. (Fördersumme 12 Millionen Euro über die Förder-RL Elektromobilität des BMVI). Das Projekt beginnt Mitte September 2021.
2. Innovationscluster E-Highway Bayern
In der Innovationsregion „E-Highway Bayern“ steht die praktische Erprobung des dynamischen und stationären Ladens von Batterie- und Brennstoffzellen-LKW entlang der A 9 von München über Ingolstadt nach Nürnberg (alternativ wird die Strecke entlang der A 92 von München über Landshut und Dingolfing nach Deggendorf betrachtet) im Vordergrund. Im Einzugsgebiet einer Oberleitungsstrecke (Laden während der Fahrt) soll ein ergänzendes Netz von Wasserstofftankstellen und stationären Elektro-Schnellladestationen auf Rast- und Betriebshöfen errichtet werden. Damit können die eingesetzten Fahrzeuge auch außerhalb der Oberleitungsstrecke emissionsfrei betrieben werden. Ziel des Innovationsclusters ist es, die Vorteile der Kombination der verschiedenen Antriebstechnologien zu erproben, die Auswirkungen auf das Energienetz zu untersuchen sowie umwelt- und kostenseitige Synergien zu heben. Die genaue Ausgestaltung des Projektes wird im Rahmen einer Projektgruppe unter Leitung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und Beteiligung der bayerischen Speditions- und Logistikverbände festgelegt. Das BMVI wird die Projektdurchführung zusammen mit der Autobahn GmbH unterstützen.
Geschätztes Projektvolumen: niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenbetrag (abhängig von konkreter Ausgestaltung) aus dem Haushaltstitel „Zuschüsse zur Errichtung von Tank- und Ladeinfrastruktur“ des Energie- und Klimafonds
3. LKW-Innovationskorridor Rhein-Main/Rhein-Neckar
Im Projekt werden die Antriebstechnologien Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybrid-LKW durch den Aufbau einer Tank-, Lade- und Oberleitungsinfrastruktur vom Frankfurter Kreuz über die A 5 bis Darmstadt und weiter über die A 67 oder die A 5 bis zur Landesgrenze mit Baden-Württemberg praktisch erprobt. Eine Verlängerung bis Mannheim oder Heidelberg wird geprüft. Ziele des Innovationsclusters sind die Optimierung von Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren sowie der technischen Gestaltung von Infrastruktur für LKW mit alternativen Antrieben auf längeren, stark befahrenen Streckenabschnitten. Die genaue Ausgestaltung des Projektes wird im Rahmen einer Projektgruppe unter Leitung des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (StMB) und Beteiligung insbesondere der regionalen Wirtschaft festgelegt. Das BMVI wird die Projektdurchführung zusammen mit der Autobahn GmbH unterstützen. Geschätztes Projektvolumen: niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenbetrag (abhängig von konkreter Ausgestaltung) aus dem Haushaltstitel „Zuschüsse zur Errichtung von Tank- und Ladeinfrastruktur“ des Energie- und Klimafonds.