Der KFZ-Anzeiger hat schon mehrfach darüber berichtet:
Die LKW-Hersteller Daimler, Volvo/Renault, MAN, Iveco, DAF oder Scania haben zwischen 1997 und 2011 ein Kartell gebildet und Preise abgesprochen.
Mit dem Abtretungsmodell, bei dem der Rechtsdienstleister Financialright Claims mit der renommierten Kanzlei Hausfeld und dem weltweiten Prozessfinanzierer Burford Capital zusammenarbeitet, können Unternehmen ohne Kostenrisiko Ansprüche gegen die Hersteller durchsetzen. Nur im Erfolgsfall fällt eine Provision in Höhe von 33 Prozent an. Für Mitglieder der Verbände BGL, BWVL, AMÖ, DVSL ist diese als Verbandsvorteil auf 28 Prozent reduziert.
Eine erhebliche Anzahl von Unternehmen hat über die Plattform der Financialright Claims bereits Ansprüche für zu teuer erworbene LKW angemeldet. Eine erste Klage für 3.200 Unternehmen mit einer Gesamtzahl von knapp 85.000 LKW hat Financialright Claims im Dezember 2017 eingereicht.
Speditionen, Transport- und Logistikunternehmen sowie tausende weitere Firmen, die LKW besitzen, droht eine Summe von mehr als 2 Milliarden Euro an Schadensersatz zu entgehen. Erst ein Teil der Unternehmen, die Schadensersatzansprüche gegen das LKW-Kartell anmelden könnten, haben diese Ansprüche bereits rechtsanhängig gemacht oder dafür die Vorrausetzungen geschaffen. Nun droht zum 30.05.2018 der Anmeldeschluss für eine zweite und letzte Klage gegen die Hersteller. Unternehmen, die diesen Stichtag verpassen, können sich dann nicht mehr der Klage, in der ihre Ansprüche ohne Kostenrisiko vor Gericht gebracht werden, anschließen.
Aufgrund der Erfahrung in anderen Fällen gehen Experten davon aus, dass der Schaden samt Zinsen konservativ gerechnet mindestens 10 Prozent des gezahlten Kaufpreises (netto) bzw. 10 Prozent der gezahlten Leasingraten betragen dürfte.