Nur so könne ein Abreißen der Lieferkette mit anschließenden Produktionsstopps in den Automobilwerken und Versorgungsengpässen im Handel verhindert werden.
Hildegard Müller, Präsidentin des VDA, betont: „Viele Teile für die Automobilproduktion an deutschen Standorten werden aus Österreich und Tschechien just-in-time oder just-in-sequence direkt ans Montageband geliefert. Wenn es aufgrund der Test- und Anmeldepflichten an den Grenzen zu längeren Staus kommt, ist mit einem Abriss der Lieferkette und kurz danach mit Produktionsstillstand in vielen PKW-Werken in Deutschland zu rechnen. Erste Produktionsbänder werden bereits nach wenigen Stunden stehen, wenn die Materialversorgung ausbleibt.“
Im Gegensatz zum Frühjahr 2020, als die Unternehmen eine „Vorwarnzeit“ von zwei bis drei Wochen hatten, bevor Lieferungen aus Italien ausblieben, und entsprechend ihre Teilelager vorab erhöhen konnten, kommt laut VDA und BGL die Entscheidung jetzt überraschend und stellt Hersteller, Zulieferer und die Logistikbranche vor enorme Herausforderungen. Tschechien sei für die PKW-Produktion in den deutschen Werken mindestens ebenso wichtig wie Norditalien.
BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt unterstreicht: „Der BGL fordert schnellstens eine praktikable Teststrategie für den Güterverkehr. Wer ohne Ausnahme für den Güterverkehr negative Corona-Tests vor der Einreise fordert, muss auch dazu sagen, wo man diese Tests machen kann. Zusätzlich zu den Testzentren, die an den Grenzen unverzüglich errichtet werden müssen, sollen Schnelltests von LKW-Fahrern ohne ärztliche Bescheinigung akzeptiert werden. Anderenfalls bleiben nicht nur viele Supermarkt-Regale leer, weil uns die LKW-Fahrer fehlen, sondern die Fließbänder vor allem auch in der Automobilindustrie stehen still, weil sie nicht mehr beliefert werden können.“