Der Vertrag ist in trockenen Tüchern: Vergangenen Dienstag haben Vertreter der Rebus Regionalbus Rostock GmbH (rebus) und der Solaris Bus & Coach in Güstrow den Vertrag zur Lieferung von 52 Wasserstoffbussen unterzeichnet.
Insgesamt 40 Millionen Euro werden die neuen ÖPNV-Busse kosten. Damit sind die Anschaffungskosten zwar dreimal so hoch wie für herkömmliche Busse mit Dieselantrieb, doch es ist auch eine Investition in die Zukunft. Denn die modernen Wasserstoffbusse sind nicht nur äußerst geräuscharm und vibrationsfrei, sie sind auch extrem klimafreundlich. Über die Brennstoffzellen im Fahrzeug, die als Mini-Wasserstoff-Kraftwerk fungieren, werden die Elektromotoren mit Strom versorgt. Und hinten raus kommen dann als einzige und geruchsneutrale Endprodukte nur Wärme und Wasserdampf. Zudem wird das Vorhaben im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität mit rund 18 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH Berlin koordiniert und durch den Projektträger Jülich umgesetzt. Der Landkreis Rostock wird zusätzliche Mittel von rund 1,8 Millionen Euro jährlich für die Anschaffung der Busse aufbringen.
„Mit der Vertragsunterzeichnung rückt die geplante Antriebswende mit schadstofffreien Wasserstoff in großen Schritten immer näher“, betonte rebus-Geschäftsführer Thomas Nienkerk. „Solaris hat das wirtschaftlichste Angebot eingereicht. Bereits im Mai 2021 konnten wir in einer einwöchigen Testphase das Vorgänger-Modell von Solaris auf seine Leistungsfähigkeit testen. Die Ergebnisse haben uns überzeugt.“
Leise, nachhaltig und komfortabel
Bis Ende des kommenden Jahres werden also 47 Solaris-Busse vom Typ Urbino 12 hydrogen und fünf Busse vom Typ Urbino 18 hydrogen ihre Runden im Landkreis Rostock drehen. Die Wasserstofffahrzeuge mit integrierten Elektromotoren erzielen eine Reichweite von 350 km mit einer Tankfüllung. Sie verfügen über maximal 41 Sitzplätze, Rollstuhlplätze, eine Rollstuhlrampe, WLAN, USB-Steckdosen, Klimatisierung, Rückfahrkamera und Abbiegeassistent.
Damit die Busse aber wirklich Fahrt aufnehmen können, müssen bis Anfang 2024 auch die Wasserstofftankstellen stehen. Den Zuschlag für die Errichtung der zwei Auftankstationen auf den Rebus-Busbetriebshöfen Güstrow und Bad Doberan hat das Energieunternehmen APEX Group in Rostock-Laage erhalten. Übrigens: Das Auftanken der Busse mit grünem Wasserstoff nimmt genauso viel Zeit in Anspruch wie das Auffüllen mit herkömmlichen Betriebsstoffen wie Diesel.