Als Konsortialmitglied des Forschungsprojektes SAFE20 hat Dachser wertvolle Erkenntnisse dazu gewonnen, wie in Zukunft automatisierte Hofdienste wie das Rangieren von Wechselbrücken und Trailern auf Logistik-Betriebshöfen sicher, schnell und ohne den Einsatz von speziell geschulten Fahrern vonstatten gehen könnten.
Für den KFZ-anzeiger war Christian Bonk bei der Abschlusspräsentation des Forschungsprojektes SAFE20. Die Langfassung seines Berichtes finden Sie in Ausgabe 2/24 des KFZ-anzeigers, eine Kurzfassung vorab online.
Automatisierte Prozesse sind eine der großen Herausforderungen der Logistik von morgen. Nicht nur der aktuelle Fahrermangel macht neue Konzepte notwendig, um schnelle, sichere und effektive Lösungen wie sie beispielsweise in vollautomatisierten Lagerhallen längst Realität sind, auch auf dem lebhaften Betriebshof einer Großspedition umzusetzen. Das Forschungsprojekt SAFE20, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 6 Millionen Euro gefördert worden war, sollte wesentliche Erkenntnisse dazu liefern, wie ein automatisierter Hofbetrieb mit fahrerlosen Fahrzeugen realisierbar ist, die ihre Dienste mit 20 Stundenkilometer Tempo verrichten und sich dabei nahtlos in den quirligen Fahrbetrieb eines Speditions-Betriebsgeländes eingliedern.
Dachser-Vorstand sieht „beträchtliches Potenzial für die Automatisierung“
Bei der Abschlusspräsentation des Projektes auf dem Dachser-Betriebsgelände in Langenau zeigten sich die Beteiligten des Forschungskonsortiums unter der Koordination von ZF einerseits sehr zufrieden mit den Projektergebnissen. Es wurde aber auch klar, dass bis zum realistischen Einsatz automatisierter, fahrerloser Hofdienste noch einige Jahre ins Land ziehen werden. Auch wenn die praktische Demonstration am Präsentationstag eindrucksvoll veranschaulichte, wie präzise und schnell fahrerlose Zugmaschinen Trailer und Wechselbrücken auf dem Betriebshof bewegen, zeigten die Konsortialpartner etliche Hürden auf, die in der weiteren Entwicklung noch zu nehmen sind. Wegen der hohen Sicherheitsrelevanz automatisierter Fahrkonzepte auf Betriebshöfen mit Mischbetrieb sind etliche neu zu fassende Normen und Vorschriften notwendig. Jedoch harren diese noch der Definition durch die zuständigen Unfallverhütungs-Instanzen auf EU-Ebene. Das wiederum gilt als notwendige Bedingung, um die Entwicklung marktreifer Produkte und Konzepte möglich zu machen.
Gleichwohl verwies Stefan Hohm, Chief Development Officer im Dachser-Vorstand, in seinem Schlusswort am Präsentationstag auf die Bedeutung dieses Projekt im Hinblick auf die Prozessgeschwindigkeit automatisierter Hofdienste: „Das Rangieren von Wechselbrücken und Trailern von Abstellplätzen zur Be- oder Entladung an der Umschlaghalle bietet noch beträchtliches Potenzial für die Automatisierung – vor allem vor dem Hintergrund des Mangels an Fahrerinnen und Fahrern. Allerdings sind autonome Fahrzeuge, die nur mit 8 km/h fahren dürfen, in der Logistikpraxis keine gangbare Alternative.“
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