Neue Batteriefertigung in Nürnberg: Bei der Umstellung auf Elektromobilität geht es voran bei MAN Truck & Bus: Das Unternehmen feierte am 25. November nach einjähriger Bauzeit am Standort Nürnberg Richtfest für das neue Gebäude der Großserien-Fertigung von Batterien für vollelektrische Lkw und Busse.
Wenige Wochen nach der Auslieferung des allerersten MAN eTrucks an einen Kunden, ist das Richtfest der nächste Höhepunkt für den Münchner Nutzfahrzeughersteller. Ab April 2025 werden in Nürnberg mit modernen Produktionsmethoden auf 17.000 Quadratmetern Hochvolt-Batterien industriell gefertigt. Dabei sollen fast 350 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Investitionsvolumen für den Neubau inklusive Investitionen in Logistik, Infrastruktur, Gebäude- und Fertigungsanlagen beträgt rund 100 Mio. Euro.
Zu Gast beim Richtfest waren unter anderem der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder, Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, MAN Truck & Bus Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp sowie der Betriebsratsvorsitzende des MAN-Standorts Nürnberg Markus Wansch.
Antriebe der Zukunft
In Nürnberg entstünden die Antriebe der Zukunft. Denn dort würde MAN nicht nur Batterien entwickeln, sondern sie auch in Großserie fertigen, so Alexander Vlaskamp. „Das Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen auf dem Weg der großen Transformation Richtung Elektromobilität. Und es ist zudem ein klares Bekenntnis von MAN zum Wirtschaftsstandort Bayern und zu Deutschland. Möglich gemacht hat das ein enger Schulterschluss zwischen dem Unternehmen, unserem Betriebsrat sowie der bayerischen Politik.“, erklärt Vlaskamp weiter
Aktuell fertigen die Mitarbeiter am Standort Nürnberg bereits Batteriepacks in Kleinserie für die vollelektrischen Fahrzeuge von MAN. Mit dem Start der Großserienproduktion wird der Bereich der Kleinserienfertigung schrittweise auf die Entwicklung der nächsten Batteriegeneration sowie auf die Wiederaufbereitung von Batterien umgestellt. In der Großserie werden ab April 2025 die angelieferten Module in Batterielayer eingesetzt. Diese Layer werden aufeinander gestapelt zu dem Batteriepack montiert und anschließend auf Herz und Nieren getestet.
Produktion auf 17.000 Quadratmetern
Auf 17.000 Quadratmetern Fläche werden über 50 manuelle sowie automatisierte Montagestationen und sieben Prüfstände für die Qualitätssicherung installiert. Die Installation der ersten Fertigungsanlagen ist bereits angelaufen. Ab April 2025 werden in einer ersten Ausbaustufe bis zu 50.000 Batterien pro Jahr gebaut. Diese Kapazität soll – je nach Entwicklung der Marktlage – bis 2030 auf bis zu 100.000 Hochvolt-Batterien erweitert werden. Mit über 35 Metern Höhe ist der Neubau das höchste Produktionsgebäude am Standort.
Ingo Essel, Leiter des MAN-Standorts Nürnberg: „Der Einstieg in die Elektromobilität ist für unseren Standort ein entscheidender Schritt in die Zukunft. Wir haben jahrzehntelange Expertise in der Entwicklung und Produktion von Motoren und nun zudem beste Voraussetzungen, uns auch als Kompetenzzentrum für alternative Antriebstechnologien zu etablieren.“
Der Freistaat Bayern fördert darüber hinaus die Weiterentwicklung und Forschung zur Batterietechnologie mit rund 30 Mio. Euro. Dadurch wurde unter anderem die Integration innovativer Laserschweißzellen möglich. Mit einem leistungsstarken 8 kW Scheibenlaser, robotergeführten Optiken und hochfeinen Sensoren werden einzelne Batteriezellen präzise und qualitativ hochwertig elektrisch miteinander verbunden. Gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) München forscht MAN an der Weiterentwicklung dieser Technik, die in einer zukünftigen Batteriegeneration zum Einsatz kommen wird.
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Foto: MAN Truck & Bus