Dampf trifft Diesel: Der Brazzeltag im Technik Museum Speyer hat sich längst zu einem festen Termin für Fans technischer Kulturgüter entwickelt. Auf dem Gelände in der Domstadt trifft Dampf auf Diesel, Jet-Power auf Schraubenschlüsselromantik – und mittendrin: die eindrucksvolle Flotte historischer und aktueller Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz Trucks.
Der Lkw-Hersteller brachte in diesem Jahr eine breite Auswahl vom Pioniermodell bis zum eActros 600 mit, ergänzt durch besondere Showtrucks und Fahrzeuge privater Sammler. Seit Dezember 2024 begeistert die Sonderausstellung „Legenden auf Rädern“ in der Raumfahrt-Halle des Museums viele Besucher. Für den Brazzeltag öffnete Mercedes-Benz Trucks Classic nun erneut die Tore der Sammlung und schickte eine betriebsbereite Auswahl historischer Fahrzeuge auf die Strecke – lautstark und zum Anfassen nah.
Historie in Bewegung
In der extra errichteten Show-Arena zeigten Veteranen aus sechs Jahrzehnten, wofür Lkw von Mercedes-Benz stehen: technische Solidität, Langlebigkeit – und jede Menge Charakter. Einer der ersten Lastwagen aus Wörther Produktion war ebenso zu sehen wie typische Vertreter der 1960er, 70er und 80er Jahre. Viele dieser Fahrzeuge sind durch ihren authentischen Erhaltungszustand besonders bemerkenswert. Ergänzt wurde der werksseitige Fuhrpark um zwei weitere Klassiker aus privater Hand: Rolf Hamprecht, ein ausgewiesener Kenner der Lkw-Oldtimerszene, und sein Sohn Tobias brachten zwei ikonische Laster mit – zwei Fahrzeuge wie man sie aus der Zeit kennt, als Manfred Krug als Franz Meersdonk in der legendären TV-Serie „Auf Achse“ unterwegs war.
Von Strom bis Sturm
Ein Kontrastprogramm bot der eActros 600, der als geräuscharmes Brazzeltaxi mit zahlreichen Gästen zwischen Parkplatz, ÖPNV-Schnittstellen und Museumsgelände unterwegs war. Die Kombination aus modernem Design, hoher Reichweite und eindrucksvollem Komfort sorgte für durchweg positive Reaktionen. Das Fahrzeug bewies auf sympathische Weise, dass zukunftsfähige Mobilität längst alltagstauglich ist – und beim Brazzeltag genauso seinen Platz hat wie ein Hauber von 1965.
Ein gänzlich anderes Kaliber brachte Daimler Truck mit dem hauseigenen RaceTruck an den Start. Mit satten 1.500 PS, röhrendem Sound und präzisem Fahrstil demonstrierte Rennprofi Steffen Faas, wie sich Schwergewicht und Sportlichkeit vereinen lassen. Begeisterte Blicke waren dem gelben Geschoss bei jeder Runde sicher. Ebenfalls ein echter Hingucker: eine Designstudie auf Basis des legendären Unimog. Mit grollendem Motor zeigte das Konzeptfahrzeug, dass sich robuste Technik und avantgardistisches Design nicht ausschließen müssen.

Brazzeltag Speyer, Mercedes-Benz Trucks Classics
Ein weiterer besonderer Hingucker war der Unimog U 400, der nicht nur durch seine markante Silhouette und Vielseitigkeit beeindruckte. Er brachte auch eine bewegte Geschichte mit. Im Jahr 2006 war das Fahrzeug bei der legendären Rallye Dakar als Servicefahrzeug für das Team von Rennfahrerin Ellen Lohr im Einsatz.
Für großes Aufsehen sorgte ein weiterer Unimog mit Hollywood-Vergangenheit: Der Unimog „Hound“, bekannt aus dem Blockbuster „Transformers“. In der Rolle des rauen, aber gutherzigen Autobots verwandelt sich Hound im Film in eben jenen Unimog. Das war eine ideale Besetzung für den Kampf gegen die „Decepticons“. Beim Brazzeltag stand das kraftvolle Filmfahrzeug den anderen Exponaten in nichts nach und zog mit seinem martialischen Look und Kino-Appeal besonders viele neugierige Blicke auf sich.
Technik zum Anfassen
Abseits der Arena fanden sich die Fahrzeuge und ihre Fahrer im sogenannten Fahrerlager ein. Dort herrschte reger Austausch mit dem Publikum. Ob Gespräche unter Oldtimerfreunden, begeisterte Fragen kleiner Besucher oder ein Schnappschuss am Steuer – es wurde gefachsimpelt, gestaunt und gelacht. Einer der emotionalsten Momente: der fünfjährige Felix, der zum ersten Mal auf dem Fahrersitz eines Schwerlasttransport-Lkw (SLT) Platz nehmen und die mächtigen Fanfaren ertönen lassen durfte.
Die Sonderausstellung „Legenden auf Rädern“ in der Raumfahrt-Halle ist noch bis März 2026 zu sehen. Besonders eindrucksvoll: die gläserne Werkstatt, in der die zwei ehrenamtliche Mechaniker Klaus Junge und Friedrich Först aktuell an einem der ältesten, im Original erhaltenen Daimler-Lkw überhaupt, arbeiten. Ziel ist es, ihn bis zum Ende der Ausstellung wieder fahrtüchtig zu machen.
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Fotos: Daimler Truck