Diese stehen im Zusammenhang mit den Flüchtlingsströmen, die zu Behinderungen bei der Abwicklung führen. Jede Nacht versuchen Tausende von Einwanderern, sich im französischen Calais Zutritt zu den Fahrzeugen zu beschaffen, um ihre Flucht nach England fortzusetzen.
Weil es bislang nur vereinzelte, insbesondere große Speditionen sind, die ihre Kunden mit Mehrkosten für die Überfahrt per LKW, Zug oder Fähre konfrontieren, gibt der Bereichsleiter Logistik beim BME, Gunnar Gburek, Frachteinkäufern den Rat, mit ihren Dienstleistern in Verhandlungen zu treten. „Die Tatsache, dass nicht alle etwas verlangen, lässt vermuten, dass manche Anbieter die Situation nutzen, um eine Preiserhöhung durchzusetzen“, sagt der Experte. Für Verhandlungspotenzial spricht auch die unterschiedliche Höhe, die verlangt wird. Die berechneten Zusatzkosten liegen den Angaben zufolge im Bereich zwischen fünf und zehn Prozent.
Ermittlungen des BME unter seinen Mitgliedern zufolge mangelt es häufig auch an konkreten Belegen für die Mehrkosten. „Dabei gibt es durchaus Ansätze, die ein gewisses Maß rechtfertigen“, sagt Gburek. Zum einen führten die drastisch erhöhten Sicherheitsvorkehrungen an den Zugangsstätten bei Calais und Dover zu Verzögerungen. Zum anderen sinke die Bereitschaft der Fahrzeugführer, die Überfahrt auf sich zu nehmen. „Oft fehlt es ihnen an Erfahrung, oder sie fürchten sich davor, selbst als Schleuser angesehen zu werden“, so der BME-Logistik-Experte. Hinzu kommen Schäden an den Fahrzeugen oder der Ladung, die im Einzelfall auftreten können.