Auf rund 540 Kilometern Autobahn in NRW sind bereits entsprechende Anlagen zur Verkehrsbeeinflussung installiert. 76 Millionen Euro sollen zu diesem Zweck in den nächsten zweieinhalb Jahren in technische Ausrüstung wie Streckenbeeinflussungsanlagen, temporäre Standstreifenfreigaben oder Zuflussregelungsanlagen investiert werden.
Der Bund habe im neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 für NRW 14 Milliarden Euro allein für Maßnahmen des Vordringlichen Bedarfs und zur Engpassbeseitigung vorgesehen, so Verkehrsstaatssekretär Hendrik Schulte.
Staufreiheit könne in einem Ballungsraum wie NRW mit seinem dichten Autobahnnetz und der hohen Verkehrsbelastung niemand versprechen.
Minister Wüst bedankte sich beim Bundesverkehrsministerium, das in der vergangenen Woche einen Bewilligungsbescheid über 9,5 Millionen Euro an das Land geschickt hatte, um den Neubau der Verkehrszentrale zu ermöglichen.
Die Verkehrszentrale beim Landesbetrieb Straßenbau NRW bündelt sämtliche Aufgaben des Verkehrsmanagements. Die Einrichtung einer Verkehrsredaktion, die Verbesserung der Verkehrsinformation durch das weiter entwickelte Verkehrsportal www.verkehr.nrw sowie Planung, Bau und Betrieb der Telematik sind zentrale Bestandteile. Ziel ist auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit.
In den kommenden beiden Jahren werden auf weiteren 135 Kilometern des Autobahnnetzes in NRW Streckenbeeinflussungsanlagen installiert. Sie geben – je nach Verkehrssituation – die Geschwindigkeiten vor und warnen vor Staus, schlechtem Wetter und Baustellen. Die zwei wesentlichen Projekte sind der Neubau von Anlagen auf der A3 zwischen Leverkusen, Hilden und Breitscheid und auf der A565 bei Bornheim.
Derzeit wird auf drei Streckenabschnitten in NRW durch die „temporäre Seitenstreifenfreigabe“ bei Bedarf ein zusätzlicher Fahrstreifen zur Verfügung gestellt: auf der A4 östlich von Köln, der A57 nördlich von Köln und der A45 bei Hagen. Dieses System wird künftig auf die A3 vor dem Kreuz Hilden und die A52 vor dem Kreuz Neersen ausgeweitet.
Den Zufluss auf die Autobahn steuern „Zuflussregelungsanlagen“. Wenn die Autopulks mit Hilfe von Ampeln nach und nach auf die Autobahn fahren, sorgt das für einen stetigeren Verkehrsfluss. Schon jetzt befinden sich 97 von bundesweit 104 dieser Anlagen in NRW. Künftig wird es elf weitere Anlagen auf der A57 bei Worringen und Dormagen, auf der A61 im Autobahndreieck Erfttal sowie auf der A3 zwischen Breitscheid und Oberhausen geben.
Zur Information über Umleitungen im Fall von Unfällen, Baustellen oder größeren Staus dienen „dynamische Wegweiser mit integrierter Stauinformation“. Weitere 58 dieser Tafeln werden demnächst an Autobahnkreuzen gebaut, damit die Autofahrer auf Grund der Informationen noch rechtzeitig eine alternative Route einschlagen können: Am Kamener Kreuz, am Westhofener Kreuz, an den Autobahndreiecken Heumar und Köln-Ost, bei Wuppertal-Nord, am Kreuz Breitscheid, am Kreuz Dortmund-Unna und am Autobahnkreuz Leverkusen.