Rein pneumatisch oder doch elektro-pneumatisch gegen die Gefahr von oben?
Das Funktionsprinzip von Airpipe entspricht in etwa der rein pneumatischen Version des RSAB. Der wesentliche Unterschied ist, dass Firmenchef Günter Bauregger eine Ausführung mit drei Schläuchen nutzt, die parallel zueinander in Fahrzeuglängsrichtung verlaufen. Die Schläuche sind mit Federbügeln und Gummizügen unter der Plane befestigt. So sollen die Funktion des Schiebeverdecks und die Ladungssicherungseigenschaften erhalten bleiben. Die drei Schläuche heben sich in der Mitte bis zu 20 cm und an den Seiten jeweils bis zu 8 cm an. Diese Konstruktion erzeuge ausreichend Druck, um auch bereits zu Eis gefrorenes Wasser abzusprengen, sagt Firmenchef Bauregger. Er verweist darauf, dass eine rein pneumatisch gesteuerte Version weniger fehleranfällig sei als elektro-pneumatische Varianten.
Airpipe bietet verschiedene Ausführungen für unterschiedliche Aufbauversionen an – für Planendächer mit festem und solchen mit Schiebeverdeck sowie für Varianten ohne Spriegel. Ein in die Dachplane eingearbeitetes, selbsttragendes und flexibles System übernimmt hier die Aufgabe der Spriegel. Das können beispielsweise Schubbödenauflieger mit Rollplane sein. 500 dieser Systeme liefert Airpipe jedes Jahr nach eigenen Angaben aus – überwiegend an Werkstätten, aber auch an verschiedene Trailerhersteller. Auch dieses System ist De-minimis-förderfähig.
Spezialitäten für Auflieger mit Rollplanen
Ganz auf den Einsatz eines „Eisfrei-Systems“ an Schubböden und Kippmulden hat sich TRS fokussiert. Aus dem Bedarf heraus geboren, sagt Geschäftsführer und Verkaufsleiter Manuel Seewald. Zu TRS gehören nämlich unter anderem eine Spedition und ein Vertrieb und eine Vermietung von Schubböden der Marke Kraker. Die eignen Walking-Floors und die der Vermietung sind vollständig damit ausgerüstet. Da Schubböden anders als Planenverdecke in der Regel nicht in ausreichender Zahl Querspriegel anbieten, worauf sich ein Schlauchsystem beim Aufpumpen abstützen kann, setzt TRS spezielle Balken ein. Darin ist ein Stempelmechanismus angebracht. Diese werden entweder pneumatisch oder elektro-mechanisch herausgedrückt und bilden so aus der Rollplane ebenfalls ein Satteldach.
Die pneumatische Version besteht aus vier, die elektro-mechanische aus zwei Querbalken. Auch hier sitzt die Steuereinheit an der Stirnwand des Trailers, optional ist eine Fernbedienung erhältlich. Gerade mal 15 Sekunden dauert es laut Seewald, bis die Plane angehoben ist. Das System ist zudem mit dem EBS-Signal verbunden und senkt sich bei Fahrtantritt automatisch ab. Einbauzeit des Anti Ice Lift: 3 bis 4 Stunden.
Förderung statt Geldbuße kassieren
Die Kosten betragen ohne Förderung, aber fix und fertig montiert: um die 4.500 Euro. Ein vergleichsweise geringer Betrag verglichen mit einem Punkt in Flensburg und einer Geldbuße von mindestens hundert Euro bei einem Sachschaden. Kommt ein Personenschaden hinzu, dann droht laut ADAC sogar eine Haftstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung. Darin ist noch nichtmal der zeitliche Aufwand für die Reinigung des Aufbaudachs ohne Hilfsmittel oder die Kosten nach einem Sturz von einer Leiter enthalten. Angesichts dessen ist die immer noch geringere Einbauquote im einstelligen Prozentbereich, das bestätigen Schmitz Cargobull und Krone, kaum verständlich.