„Die Gründe für die Preissteigerungen bei Diesel sind eher nicht bei den Tankstellen zu suchen“, sagte der Chef des Kartellamtes, Mundt. Seit dem Russland-Embargo ergeben sich für Deutschland als Importland neue Lieferwege für Diesel. Doch unser Land stehe seit dem Russland-Embargo in globaler Konkurrenz mit anderen Käufern. Daraus können sich größere Preisschwankungen ergeben: Bieten andere Standorte höhere Preise, so wird vermehrt dorthin geliefert. Dazu kommen aktuell technische Probleme und Kapazitätsengpässe in hiesigen Raffinerien. Folglich finden die aktuellen Preissteigerungen schon auf Ebene der Raffinerien und des Imports statt. Daraus ergibt sich aber, dass der höhere Abstand zwischen Diesel und Rohöl eher nicht den Tankstellen zugutekommt, da auch sie höhere Beschaffungskosten haben.
Die Preisentwicklung bei Diesel ist für die Behörde erneut Anlass, genauer hinzuschauen: „Die momentanen Preissteigerungen besonders bei
Diesel sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns weiter mit den Ebenen Raffinerien und Großhandel befassen müssen.“ Deswegen gibt es seitens des Kartellamtes Sektoruntersuchung. „Sollten wir Hinweise auf illegales Verhalten vorfinden, werden wir das konsequent verfolgen“, ließ Mundt in einer Pressemitteilung verlauten.