Wasserstoffprojekt auf der Straße: Iveco liefert zwei S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen an BMW. Damit sind die ersten Fahrzeuge des H2Haul-Wasserstoffprojekts auf der Straße
Iveco hat zwei Iveco S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen an BMW, einen Partner im H2Haul-Projekt, übergeben. Dieses europäische Projekt wird von der Clean Hydrogen Partnership kofinanziert. Es zielt darauf ab, die hohe Zuverlässigkeit von wasserstoffbetriebenen Lkw als praktikable und lokal emissionsfreie Lösung für den europäischen Transportbedarf zu demonstrieren. Dies erfolgt mit Feldtests in mehreren Real-Einsätzen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wasserstoffanbietern und in unterschiedlichen geografischen Ökosystemen.
Die Übergabe fand im Rahmen einer Veranstaltung von BMW in Leipzig statt. Sie gab einen Einblick in die ganzheitliche Nutzung von Wasserstoff entlang der BMW-Wertschöpfungskette – von der Logistik bis zum Fahrzeug für den Fernverkehr. Bei dieser Gelegenheit wurden auch zwei Wasserstofftankstellen von TEAL Mobility in Leipzig und in Hormersdorf eingeweiht. Das ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur für die H2-Logistik und für einen sauberen Straßengüterverkehr.
Praxistauglichkeit wasserstoffbetriebenen Fahrverkehrs
Giandomenico Fioretti, Head of Alternative Propulsion Business Development, sagte: „Die Auslieferung unserer ersten beiden S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen an BMW ist ein wichtiger Schritt, um die Praxistauglichkeit und Skalierbarkeit des wasserstoffbetriebenen Fernverkehrs unter Beweis zu stellen. Wir sind stolz darauf, dass wir durch unsere aktive Teilnahme am H2Haul-Projekt dazu beitragen, den Weg für eine lokal emissionsfreie Zukunft im europäischen Transportsektor zu ebnen. Diese Errungenschaft zeigt die Stärke der Zusammenarbeit zwischen Fahrzeugherstellern, Energie- und Technologieanbietern, Verladern, Spediteuren und Institutionen bei der Förderung des wasserstoffbasierten Straßengüterverkehrs.“
Der Iveco S-eWay Fuel Cell hat eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, lässt sich in weniger als 20 Minuten nachtanken und kann 70 Kilogramm komprimierten Wasserstoff bei 700 bar Druck aufnehmen. Dank der hohen Reichweite und der möglichen Nutzlast dürfte er im lokal emissionsfreien Fernverkehr eine echte Neuerung darstellen. Unterstützt durch zwei neue Wasserstofftankstellen transportieren die neuen Sattelzugmaschinen Teile zwischen Nürnberg und Leipzig.
Wasserstoff als Schlüsselelement der Dekarbonisierungsstrategie
Die Beteiligung von Iveco am H2Haul-Projekt ist Part des Multi-Antriebs-Ansatzes zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. Er konzentriert sich auf die Entwicklung verschiedener alternativer Antriebe. Damit möchte man Kunden eine Lösung bieten, die ihren spezifischen betrieblichen Anforderungen am besten entspricht. Wasserstoff ist dabei ein Schlüsselelement bei der Dekarbonisierung von schweren Nutzfahrzeugen.
Während die Marke den technologischen Fortschritt und die Entwicklung des regulatorischen Rahmens beobachtet, trägt sie weiterhin zur Entwicklung des Wasserstoff-Ökosystems für schwere Nutzfahrzeuge bei, indem sie alle vielversprechenden Technologien und Fahrzeugarchitekturen untersucht. Darunter ein Iveco S-Way-Prototyp mit einem XCursor-13-Wasserstoff-Verbrennungsmotor von FPT Industrial und ein Konzept eines schweren Seriellen-Hybrid-Lkw mit einem System zur Reichweitenverlängerung durch einen von FPT Industrial entwickelten Cursor-9 H2-Motor, die beide auf der IAA Transportation 2024 vorgestellt wurden.
Impulse für nachhaltige Innovation in Europa
Die beiden Iveco S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen gehören zu einer Flotte von insgesamt zwölf wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Iveco setzt sie im Rahmen des H2Haul-Projekts an strategischen Standorten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz ein. Damit will Iveco die Zukunftsfähigkeit von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw demonstrieren. An einer der beiden Sattelzugmaschinen demonstrierten Mitarbeiter an der neuen Wasserstofftankstelle von TEAL Mobility die Wasserstoffbetankung. Währenddessen wurde die zweite im BMW-Werk Leipzig vorgestellt.
An der von BMW ausgerichteten Veranstaltung nahmen Vertreter von Konsortialpartnern, Projektpartnern, Förderinstitutionen und Regierungsvertretern teil. Darunter waren auch Delegierte des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Veranstaltung begann mit Präsentationen über das ganzheitliche Wasserstoffkonzept von BMW. Sie zeigten, wie Wasserstoff in die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens integriert wird – von der Produktion bis zum Fernverkehr. Es folgten detaillierte Einblicke in das Projekt und seine zentrale Rolle bei der Beschleunigung der Skalierbarkeit von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen im Verkehr der Zukunft.
Eröffnung der Wasserstofftankstelle von TEAL Mobility
Anschließend waren die Gäste eingeladen, der Eröffnungszeremonie der Wasserstofftankstelle von TEAL Mobility in der Nähe des BMW-Werks Leipzig beizuwohnen. Dabei wurde ein Wasserstoffbetankungsvorgang an einem IVECO S-eWay Fuel Cell gezeigt. Die umfassende Demonstration der Wasserstofftechnologie unterstreicht das kollektive Engagement der beteiligten Branchenführer für die Dekarbonisierung der Logistik und die beschleunigte Einführung wasserstoffbetriebener Mobilität für den Fernverkehr sowie anspruchsvolle Einsätze und stellt zudem einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Branche dar.
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Foto: Iveco