Nächste Generation Brennstoffzellen-Lkw: Daimler Truck testet erste Prototypen in den Schweizer Alpen
Das Daimler Truck Entwicklungsteam hat erste Prototypen der nächsten Generation von Mercedes-Benz Brennstoffzellen-Lkw aufgebaut und jüngst in ersten anspruchsvollen Tests auf Herz und Nieren geprüft. Zwei Fahrzeuge der nächsten Entwicklungsstufe des Mercedes-Benz GenH2 Truck unterzogen sich dabei einer intensiven Wintererprobung am Simplonpass im schweizerischen Wallis.
Die harten Bedingungen bei Kälte und Schnee sowie herausfordernde Steigungsprofile in dieser Region boten die besten Voraussetzungen, um die innovative Technik der mit Flüssigwasserstoff betriebenen Lkw unter realistischen Extrembedingungen zu testen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

Wintererprobung Mercedes-Benz GenH2 Truck in der Schweiz
Winter Testing Mercedes-Benz GenH2 Truck in Switzerland
Zusammenspiel getestet
„Bei der Weiterentwicklung unseres Mercedes-Benz GenH2 Trucks knüpfen wir nahtlos an die Erfahrungen der ersten Prototypengeneration an und können so die verbesserte Technologie von Anfang an unter Extrembedingungen testen“, erklärt Dr. Rainer Müller-Finkeldei, Leiter Mercedes-Benz Trucks Product Engineering. „Mit einer Passhöhe von über 2.000 Metern über dem Meeresspiegel und einem Aufstieg von 600 auf 2.000 Meter Höhe bot die Strecke über den Simplonpass gute Voraussetzungen, um das Zusammenspiel des Brennstoffzellenaggregats mit weiterentwickelten Komponenten zu testen. Die erfolgreichen Fahrten haben das Potenzial und die Zuverlässigkeit der GenH2 Trucks unterstrichen, selbst unter anspruchsvollen Umständen.“

Wintererprobung Mercedes-Benz GenH2 Truck in der Schweiz
Topografieabhängiger Tempomat
Während der Erprobung wurde das Zusammenspiel aller wesentlichen Komponenten intensiv geprüft, darunter die Brennstoffzelle, die Hochvolt-Batterie, die eAchse, das Tanksystem und das Thermomanagement. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Einsatz des Predictive Powertrain Controls, des topografieabhängigen Tempomats. Ziel war es dabei, die Batterie in Kombination mit der Brennstoffzelle effizient einzusetzen, sowohl was den Abruf der Energie für den Vortrieb als auch die Rekuperation bei Abwärtsfahrten betrifft.
Anspruchsvolles Testprogramm
Die beiden im Fahrbetrieb CO2e-freien Wasserstoff-Lkw absolvierten dabei in einem Zeitraum von 14 Tagen ein ausgiebiges und anspruchsvolles Testprogramm mit bis zu 40 Tonnen Gesamtfahrzeuggewicht. So legten sie insgesamt 6.500 Kilometer zurück und überquerten dabei Passstraßen mit einem Gesamtanstieg von 83.000 Höhenmetern.
Besonders herausfordernd waren die ca. 20 km langen Passauf- und -abfahrten mit einem Steigungsgrad von 10 bis 12 Prozent, die sich auf eine Distanz von insgesamt 1.600 Kilometern aufsummierten. Betankt wurden die Brennstoffzellen-Lkw über eine mobile Wasserstofftankstelle von Air Products, die während den Erprobungen an der Testbasis im Wallis aufgebaut wurde.
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Fotos: Daimler Truck