Am 23. November 2023 trafen sich in München Key Player der Transport- und Logistikbranche und engagierte Trucker zu einem Gipfeltreffen. Eingeladen hatte die Initiative „Fahren für Deutschland“. Das Ziel: Gemeinsam an Lösungen für drängende Problemstellungen der Transportbranche zu arbeiten, konkrete Maßnahmen abzuleiten und die Aktivitäten der einzelnen Akteure miteinander zu harmonisieren.
Aktuell erbringt der Straßengüterverkehr rund 85 % der Güterverkehrsleistung in Deutschland. Laut aktueller Verkehrsprognose wird er bis 2051 um 54 % zunehmen. Doch schon jetzt fehlen nach Schätzungen 70.000 bis 100.000 Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen. Höchste Zeit also die Gründe für die teilweise prekären Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer und -fahrerinnen in Deutschland auf den Tisch zu legen und Abhilfe zu schaffen. Genau hier setzte das Gipfeltreffen der von MAN ins Leben gerufenen Initiative „Fahren für Deutschland“ an. Am Branchentreffen beteiligten sich neben dem Gastgeber „Fahren für Deutschland“ rund 30 Organisationen und Unternehmen, darunter auch zahlreiche Berufskraftfahrer und -fahrerinnen.
„Zum einen liegen uns und mir persönlich die Fahrerinnen und Fahrer und ihre Situation sehr am Herzen. Zum anderen stehen die Transportdienstleister und Speditionen vor großen Herausforderungen. Deshalb müssen wir Aufmerksamkeit für die Verbesserung der Rahmenbedingungen schaffen und dafür aktiv werben. Gemeinsam wollen wir dies vorantreiben“, sagt Christoph Huber, Vorsitzender der Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH.
Schulterschluss von Politik und Wirtschaft
Dass die Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer und -fahrerinnen nur durch gemeinschaftliche Anstrengungen aus Politik und Wirtschaft verbessert werden können, war allgemeiner Konsens. In vier Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Branchentreffens Lösungsansätze mit konkreten Handlungsempfehlungen. Anschließend wurden diese mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung diskutiert.
Die Themen
- Verbesserungen im Arbeitsalltag der Berufskraftfahrer und ‑fahrerinnen
- Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs
- Umsetzung von Aspekten der Nachhaltigkeit und Gesundheit in die Praxis
- Aufwertung des Images der Transportbranche
Um den Alltag der Berufskraftfahrer und -fahrerinnen, der u. a. von der permanenten Suche nach einem Stellplatz geprägt ist, zu verbessern, regten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Gipfeltreffens zum Beispiel an, die bestehende Infrastruktur zu nutzen und freie Flächen für den Lkw-Verkehr nutzbar zu machen. Diskutiert wurde aber auch über die Aktualisierung der Ausbildungsordnung etwa durch die Einführung des begleiteten Fahrens im Lkw für Auszubildende unter 18 Jahren. Ein weiteres Thema war die verbesserte Unterstützung im Bereich Gesundheit, Ernährung, Hygiene und Work-Life-Balance, beispielsweise durch physische sowie virtuelle Begegnungsräume für Berufskraftfahrer und -fahrerinnen . Und nicht zuletzt sollte auch eine bessere Vernetzung der einzelnen Verbände, Institutionen, Initiativen und Unternehmen, die sich bereits für ein besseres Image der Berufskraftfahrer und -fahrerinnen sowie der Wirtschaftsverkehre engagieren, stattfinden.
„Ein sehr erfolgreiches, offenes Treffen, bei dem einem die Chance geboten wurde, verschiedene Menschen aus der Branche kennenzulernen, um gemeinsam an den bestehenden Herausforderungen zu arbeiten. Ich erhoffe mir für die Zukunft, dass die Probleme nicht nur besprochen, sondern auch angepackt werden,“ resümiert Paul Schafstädt, Gründer von THZ – Trucker halten zusammen.