Projekt für effizienten Verkehr: Mercedes-Benz Trucks unterstützt ein Pilotprojekt, das die Idee des Pony-Express nutzt und setzt sie mit eActros 600 und Actros L um.
Projekt für effizienten Verkehr: Mercedes-Benz Trucks und das Technologieunternehmen Mansio mit Sitz in Aachen, lassen die Idee des Pony-Express aus dem 19. Jahrhundert im Rahmen eines Pilotprojekts wieder aufleben. Im Unterschied zum Pony-Express, bei dem der Fokus auf dem möglichst ununterbrochenen und damit schnellen Transport der Ware lag, geht es beim daran angelehnten Begegnungsverkehr um die größtmögliche Auslastung des Fahrzeugs. Dabei übergeben Lkw-Fahrer ihre Ladung oder Auflieger an einem Treffpunkt an einen anderen Lkw. Wenn das Fahrzeug schneller wieder zurück im Depot ist, kann es – zum Beispiel nach einem Fahrerwechsel – unmittelbar wieder losgeschickt werden und weiter Geld verdienen.
Damit machen sich Lkw für Transportunternehmen schneller bezahlt. Zudem kann der vorherige Fahrer zuhause schlafen anstatt im Lkw auf einem Parkplatz. Die Rückkehr nach Hause am Ende der Schicht kann angesichts des zunehmenden Fahrermangels deutlich zur Attraktivität des Berufs beitragen. Begegnungsverkehr ist innerhalb einzelner Unternehmen, die über Depots verfügen, bereits gängige Praxis. Das Pilotprojekt, das im Frühjahr 2025 gestartet ist, soll nun den Weg für Kooperationen zwischen verschiedenen Transportunternehmen ebnen.
Projekt für effizienten Verkehr: Auf die Abstimmung kommt es an.
Martin Gaissert, Leiter des Projekts bei Mercedes-Benz Trucks: „Der Begegnungsverkehr funktioniert sowohl mit Diesel- als auch Elektro-Lkw. Das Prinzip ergibt jedoch nur Sinn, wenn die Fahrten aufeinander abgestimmt ablaufen und keiner der Lkw auf den anderen warten muss. Ermöglicht wird eine kontinuierliche Synchronisierung und somit die gewünschte Effizienz durch den Austausch von Daten, teilweise in Echtzeit. Dabei handelt es sich um Informationen zum jeweiligen Fahrzeugstandort, zu den prognostizierten Fahrzeiten, zu den Batterieladezuständen bei E-Lkw und zu den geplanten Routen sowie den Auftragsdaten. Die Software von Mansio, die wir bei unserem Pilotprojekt einsetzen, verbindet als Schnittstelle die unterschiedlichen Systeme verschiedener Unternehmen.“
Projekt für effizienten Verkehr: Test über sechs Monate
Als einen zentralen Bestandteil des Pilotprojekts will die Spedition Logistik Schmitt aus dem badischen Bietigheim gemeinsam mit einem Logistikpartner sechs Monate lang den täglichen Rundlauf von etwa 1.000 Kilometern zwischen dem Daimler Buses-Standort Mannheim und einem Zulieferer bei Leipzig nach diesem Prinzip bedienen: Ein eActros 600 und ein Actros L treffen sich hierfür an einem definierten Wechselpunkt, der etwa in der Mitte liegt. Dort werden die Auflieger getauscht und die Lkw fahren jeweils wieder zu ihrem Ausgangpunkt in Mannheim und bei Leipzig zurück. Der eActros 600 wird beim Werk in Mannheim und am Hermsdorfer Kreuz, wo sich ein Ladepark von Milence – dem Ladeinfrastruktur Joint Venture an dem auch Daimler Truck beteiligt ist – befindet, geladen.
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Foto: Mercedes-Benz Trucks