DKann die virtuelle Welt, das Metaverse, die Art und Weise der industriellen Arbeit grundlegend ändern? Das erforschen derzeit Valmet Automotive und Telia, eines der führenden ICT-Unternehmen Finnlands, in einem Pilotprojekt. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen hierfür eine virtuelle Welt geschaffen, in der sich Mitarbeiter mit einer VR-Brille frei bewegen. Sie könnte eine ortsunabhängige Zusammenarbeit in Echtzeit und über Kontinente hinweg ermöglichen.
Erprobt wird die bahnbrechende Technologie im Innovationszentrum des Valmet Automotive Autowerks Uusikaupunki in Finnland. In dem Werk gibt es eine 70 Quadratmeter große flexible Roboterschweißzelle, die mit einem 5G-Roboter gescannt wurde. Aus den Daten erschuf das Projektteam anschließend eine virtuelle Welt, das Metaverse.
In diesem Metaverse können sich Mitarbeiter mit einer VR-Brille frei bewegen. Sie können Aktionen auf einem PC-Bildschirm verfolgen und sich mit anderen Personen treffen. Andere Menschen, die in die virtuelle Realität eintreten, nehmen die Akteuer als Avatare wahr, mit denen sie interagieren können. Das industrielle Metaverse ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen in der Fertigungsindustrie und Valmet Automotive sieht in dieser neuen Technologie großes Potenzial.
„Valmet Automotive ist besonders an ortsunabhängigem Arbeiten und der Möglichkeit eines hochflexiblen Betriebs interessiert. Das industrielle Metaverse ermöglicht es beispielsweise, Engineering, Wartung, Reparatur und Schulung aus der Ferne durchzuführen – von überall auf der Welt“, sagt Antti Havola, Strategy Director, Valmet Automotive.
Zukunftvision mit Mehrwert
Mit dem Roboterexperiment leisten Valmet Automotive und Teila Pionierarbeit. Zwar wird der Übergang von der Metaverse-Testphase zur tatsächlichen Implementierung noch einige Jahre dauern, doch die Möglichkeiten sind verlockend. Erleichterungen beim Engineering sind ebenso vorstellbar wie ganz neue Möglichkeiten für Experimente. Denn im Metaverse können Bauteile viel einfacher als in der Realtität montiert und versuchsweise getestet werden.
Das Projekt ist übrigens Teil des nationalen MURO-Innovationsprojekts in Finnland. Das Ziel: Das Potenzial von 5G-Robotern zu testen und zu entwickeln.