Vor genau 25 Jahren holte der Mercedes-Benz Atego Renntruck den Europameister-Titel in der Topkategorie Super Race Class. Jetzt ist der Bolide zwar nicht mehr auf den Rennstrecken unterwegs, aber dennoch ein Hingucker – im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart.
Von Mitte der 1980er-Jahre an bis 2001 geht der Europameistertitel der European Truck Racing Championship (ETRC) 13 Mal an Fahrer mit Trucks von Mercedes-Benz. Der fünf Tonnen schwerer Rennwagen mit 1.100 kW (1.496 PS) und 160 km/h, wie er im Museum zu sehen ist, war das Fahrzeug der Saison 2001 von Ludovic Faure. Mit einem ebenso roten Atego wird der Franzose am 4. Oktober 1998 und damit vor 25 Jahren Europameister in der Topkategorie Super Race Class. Er tritt für das Tiger Racing Team Dehnhardt an. In Jarama, Spanien, genügen ihm für den Titel in beiden Läufen ein dritter und ein zweiter Platz. Mercedes-Benz gewinnt die Konstrukteurswertung mit großem Vorsprung. Zusätzlich gewinnt Heinz-Werner Lenz in der Race Class auf Mercedes-Benz 1838 S beide Läufe und wird zum zweiten Mal Europameister. Eine erfolgreiche Zeit für die Lkw-Racing-Teams von Mercedes-Benz.
Hoher Technikaufwand
Die Trucks der Super Race Class sind reinrassige Rennfahrzeuge. Sie sehen lediglich aus wie normale Sattelzugmaschinen. Fahrwerk, Antrieb, Cockpit: Alles ist auf schnelles Fahren im Wettbewerb optimiert. Die Reifen der Dimension 315/70 R 22.5 beispielsweise sind keine Serienpneus, sondern schwach profilierte Rennreifen. Der Atego ist die dritte Stufe in der Renntruck-Entwicklung von Mercedes-Benz. 1998 ist seine erste Einsatzsaison. In nur rund vier Sekunden kommt er aus dem Stand auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h – das Doppelte der erlaubten Höchstgeschwindigkeit für Lastwagen auf öffentlichen Autobahnen.
Kein Wunder, dass die Fans der Rennserie zutiefst beeindruckt sind, wenn ein rund fünf Tonnen wiegender Renntruck mühelos auf Renntempo beschleunigt und die Kurven durcheilt, akustisch begleitet vom markanten Arbeitsgeräusch des großvolumigen Motors und dem Pfeifen der Turbolader.
Jetzt kann der Renn-Bolide im Mercedes-Benz Museum bestaunt werden.
Fotos: Mercedes-Benz Museum