Fuso eCanter für Schweden: Falkenklev Logistik aus Schweden stellt seine City-Verkehre in Malmö mit dem neuen Fuso eCanter vollständig auf elektrischen Antrieb um. Mit insgesamt sechs neuen Fuso eCanter 9C18e vergrößert das Logistik-Unternehmen seine Elektro-Lkw-Flotte.
Die leuchtend gelben Leicht-Lkw werden ausschließlich für den DHL-Transportverkehr an der südlichen Küste Schwedens in der Region Skåne und vor allem im Stadtgebiet Malmö eingesetzt und sind entsprechend gebrandet. Die kompakten 8,55-Tonner bieten mit einem Radstand von 4.750 mm und der maximalen Aufbaulänge von 7,2 m bis zu 15 Palettenstellplätze. „Sie füllen damit die Segmentlücke zwischen Transporter und schwerem Verteiler und sind genau das, was wir für die Elektrifizierung unserer täglichen Verkehre für DHL im Stadtzentrum von Malmö suchten“, beschreibt Victor Falkenklev, CEO Falkenklev Logistik AB, die Anforderungen. Der Unternehmer war so überzeugt von der Eignung der Fuso eCanter für seinen Einsatzzweck, dass er die Fahrzeuge ungesehen und ohne Probefahrt bestellte.
Mehr Effizienz im Start-und-Stopp-Vekehr
Mit rund 20 bis 30 Stopps, um Waren auszuliefern und einzusammeln und einer Länge von durchschnittlich nur knapp 20 Kilometern, eignen sich die Touren perfekt für die Nutzung rein elektrischer Fahrzeuge – im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen, die bei ständigem Start-Stopp-Verkehr nicht sehr effizient sind. Mit dem Batterie-Paket der Größe M, das aus zwei Batterien besteht und bis zu 140 Kilometer Reichweite verspricht, sind die neuen eCanter ideal ausgestattet.
Für den Einsatz in Malmö versah der Generalimporteur Veho Import AB, der seit Jahresbeginn 2024 in der Region Malmö neu vertreten ist, die neuen eCanter auf Kundenwunsch mit einer zusätzlichen Trittstufe am Einstieg. Zwar ist die Einstiegshöhe der Kabine beim Fuso eCanter ohnehin sehr niedrig, jedoch soll die zusätzliche Stufe den zukünftigen Fahrern, die von größeren Lkw auf die eCanter umsteigen und Trittstufen gewohnt sind, ein vertrautes Gefühl vermitteln. Außerdem stattete Veho die Fahrzeuge mit einem Dachspoiler und seitlichen Windleitelementen aus. Das wirkt sich positiv auf die Effizienz aus und verbindet die Kabine optisch harmonisch mit dem Kofferaufbau. Marcus Sjöberg, Verkäufer bei Veho in Malmö, ist stolz darauf, Falkenklev Logistik bei der Transformation zu begleiten und plant zum Beispiel eine ausführliche Fahrerschulung für die offizielle Fahrzeugübergabe.
Vorreiterrolle für die Transformation in der Transportbranche
Victor Falkenklev erklärt seine unternehmerische Motivation wie folgt: „Ich mache mir schon eine Weile Gedanken darüber, wie ich unser Business nachhaltig aufstelle. Für meine beiden kleinen Kinder und auch für mich selbst wünsche ich mir eine grünere Zukunft. Das passiert aber nur, wenn jeder in seinem Bereich aktiv wird und etwas verändert“. Zusammen mit seiner Mutter Marita Falkenklev, der Eigentümerin, und Bruder William Falkenklev, dem CEO am Standort Helsingborg, führt der 33-Jährige in dritter Generation das Familienunternehmen, das seine Großeltern bereits 1957 gründeten.
Den Startpunkt setzte Victor Falkenklev mit einem Solarpark, den das Unternehmen bereits 2022 bauen ließ. Die Anlage in Perstorp, rund 80 Kilometer nordöstlich von Malmö, ist 15.000 Quadratmeter groß, produziert über eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr und verfügt über einen angeschlossenen Batteriespeicher mit zwei Megawatt Leistung, der zur Netzstabilisierung beiträgt. Der Strom wird über den öffentlichen Energieversorger eingespeist und durch einen Zertifikathandel kann Falkenklev Logistik ihn an seinen Standorten wieder entnehmen.
Eigenen Ladepark öffentlich zugänglich gemacht
„Wir haben circa 140 Lkw auf Routen, die wir problemlos auch elektrisch bewerkstelligen könnten“, erklärt Victor Falkenklev. Zuerst investierte er daher in ein halbes Dutzend schwere Verteiler-Lkw eines schwedischen Herstellers und einen eActros 300. Das Unternehmen besitzt außerdem knapp 20 Mercedes-Benz eSprinter. Aber seine Vision geht noch weiter: „Dann dachte ich mir, okay, wir müssen diese Fahrzeuge laden. Wenn wir das mit unserem eigenen Strom aus dem Solarpark an unseren eigenen Ladesäulen machen könnten, wäre der ‚Green Circle‘ komplett.“
Direkt gegenüber vom Falkenklev Standort in Malmö Arlöv entstand aus diesem Grund Schwedens bislang erste und größte Ladestation für schwere Fahrzeuge mit 22 CCS2-Ladepunkten und einem Batteriespeicher. Der Ladestandard ermöglicht bis zu 350 Kilowatt Leistung und eignet sich für Lkw und Pkw. Plan war zunächst, dort die eigene elektrische Flotte über Nacht zu laden. Dann kam Victor Falkenklev auf den Gedanken, daraus ein zusätzliches Business aufzubauen. „Also machten wir kurzerhand einen tagsüber öffentlich zugängigen Ladepark daraus, er wird von vielen Leuten hier im Industriegebiet genutzt“, schildert Victor Falkenklev die Entwicklung. Inzwischen ist er deshalb auch CEO von Rifil Laddpark, seinem eigenen Unternehmen für Ladeinfrastruktur. Rifil Laddpark eröffnete vor kurzem einen zweiten Ladepark in Perstorp, drei weitere Standorte sind für die Region Skåne bereits in Planung.
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v.l.: Marcus Sjöberg, Verkäufsberater bei Veho Bil und Victor Falkenklev, CEO Falkenklev Logistik AB
Foto: Daimler Truck AG