Voller Erfolg: Während der „Woche der Elektromobilität“ samt der elften Auflage der renommierten Elektromobilproduktionstage (EPT) in Aachen trafen sich vom 23. bis 27. Oktober 2023 rund 260 Teilnehmende aus Forschung und Industrie, um sich über Herausforderungen und Trends bei Batterien, Brennstoffzellen und Elektromotoren auszutauschen (siehe Foto oben).
In der vom Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen gemeinsam mit „Campus Forum“ und der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) ausgerichteten Veranstaltung hatten zahlreiche Unternehmen in Themen-Sessions und auf der Begleitmesse Innovationen vorgestellt.

„Neue Produktionsprozesse für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bestimmen den Erfolg der E-Mobilität“, sagt RWTH-Lehrstuhlleiter Professor Achim Kampker während seines Vortrags.
„Es gab durchaus kontroverse Diskussionen führender Zulieferer über neue Verfahrensalternativen in der Herstellung elektrischer Fahrzeugantriebe – und die Erkenntnis, dass die Entwicklung neuer Produktionsprozesse für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft letztlich den Erfolg der E-Mobilität bestimmt“, resümiert PEM-Leiter Professor Achim Kampker.
Bei der Produktion von Brennstoffzellen seien indes vor allem die neuesten Entwicklungen in Deutschland und in den Niederlanden ermutigend, um sich im globalen Wettbewerb gegen den asiatischen Markt zu behaupten, erläutert Kamper. Insbesondere auf Prozessebene gebe es derzeit noch ausschöpfbare technische und ökonomische Potenziale. Kritisch bewertete die Branche unterdessen das von der EU-Kommission geplante, nahezu vollständige Verbot von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), das die Forschung an Brennstoffzellenkomponenten stark zurückwerfen würde.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind hingegen bei den Batterieproduzenten die dominierenden Aspekte. Für Professor Heiner Heimes, Mitglied der Leitung des RWTH-Lehrstuhls PEM, seien das „die zentralen Themen der Branche in ganz Europa“. Dabei zeige sich klar: „Europa schläft nicht. Viele Bekundungen der Batterieproduzenten von vor einem Jahr sind bereits umgesetzt oder auf einem guten Weg.“
Mit den Elektromobilproduktionstagen verfolge die RWTH-Einrichtung das Ziel, der Industrie – vom Anlagenbau bis hin zum Anwender – eine Plattform zu geben, wo sie Fachwissen und Expertise miteinander teilen und technologischen Fortschritt fördern kann.
„Der Erfolg der E-Mobilproduktion und die heimische Herstellung ihrer Komponenten ist eng mit dem Know-how verbunden, das die Betriebe genauso fundiert wie zügig aufbauen“, sagt Professor Heiner Heimes, Mitglied der Leitung des RWTH-Lehrstuhls PEM.

Anschauungsmaterial: Auch die Begleitmesse während der beiden Elektromobilproduktionstagen am 25. und 26. Oktober war gut besucht.
Viel Know-how zum E-Motor
In den Seminaren der „Woche der Elektromobilität“ vor und nach den Elektromobilproduktionstagen hatten sich zudem 117 Fach- und Führungskräfte zu den unterschiedlichen Komponenten des elektrischen Antriebs fortgebildet. Besonderes Interesse galt diesmal der Batterieherstellung, der Digitalisierung in der Produktion sowie der E-Motorenfertigung. Weitere für die Industrie relevante Themen waren die Brennstoffzellenproduktion, die Batteriesicherheit und -simulation sowie die Batteriekreislaufwirtschaft und -rohstoffproduktion.

Innovationen im Batterierecycling: cylib-Gründerin und -Geschäftsführerin Lilian Schwich spricht in einer der Themen-Sessions zu den Entwicklungen in den Branchen der Elektromobilität.
Fotos: PEM RWTH Aachen, blende-0