Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Circular Economy in der Industrie: Zinq als Spezialist für Feuerverzinkung und Europas führender Trailer-Hersteller Schmitz Cargobull haben eine strategische Partnerschaft zur Förderung der Kreislaufwirtschaft geschlossen. Schmitz Cargobull plant, seine Produkte schrittweise auf zirkuläre Qualität umzustellen und diese auch nachvollziehbar zu dokumentieren. Die Kooperation beider Unternehmen beginnt mit der Entwicklung und Implementierung eines digitalen zirkulären Produktpasses (DCPP) für feuerverzinkte Stahlchassis für Trailer. Dessen ursprüngliche Entwicklung erfolgte von Zinq als Prototyp für metallische Oberflächen.
Die seit fast 25 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen der Schmitz Cargobull AG und der Zinq Gruppe wurde um eine Facette erweitert, welche die Partner „wichtig und zukunftsweisend“ nennen. Den abschließenden Federstrich leisteten Dr. Günter Schweitzer, Chief Operations Officer von Schmitz Cargobull, und Lars Baumgürtel, geschäftsführender Alleingesellschafter von Zinq. Das meint: Die beiden haben im Namen ihrer jeweiligen Unternehmen eine Kooperation im Sinne der Kreislaufwirtschaft geschlossen. Übergeordnetes Ziel der Partnerschaft ist ein gemeinsames Verständnis für die Relevanz transparenter Umweltdaten, deren Erhebung im eigenen Unternehmen und deren Weitergabe an nachgelagerte Unternehmen in der Wertschöpfungskette. In einem ersten Schritt werden die beiden Partner nun einen digitalen zirkulären Produktpass (DCPP) im Bereich Fahrzeugbau auf den Weg bringen.
EU gibt den Rahmen vor
Mit einem Produktpass wird die Kreislaufqualität eines Produkts – wie von der EU-Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (EU-ESPR) vorgegeben – mess- und bewertbar. Ziel der Verordnung ist die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit, der Kreislaufwirtschaft, der Energieeffizienz und der allgemeinen ökologischen Nachhaltigkeit. Bereits ab 2026 ist für bestimmte Produktgruppen auf dem EU-Markt ein digitaler Produktpass (DPP) vorgeschrieben. Der DPP als digitaler Zwilling zeichnet alle relevanten Daten zu Umweltauswirkungen eines Produkts über den gesamten Produktzyklus und über die gesamte Wertschöpfungskette auf. Die EU beabsichtigt, schrittweise für alle Produkte, die auf dem Binnenmarkt in den Verkehr kommen, die Kreislaufqualität mithilfe von DPP mess- und bewertbar zu machen. Damit möchte sie für mehr Transparenz sorgen.
„Die Entwicklung eines branchenübergreifenden Bottom-up-Standards für Produktpässe im industriellen Mittelstand ist ein Eckpfeiler für die Umsetzung der drei Ziele des EU Green Deals“, betont Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der Zinq GmbH & Co. KG. Dieses Dreifachziel, auch Triple Zero genannt, umfasst die Ambitionen: Null Abfall, Null CO2-Emissionen, Null Umweltverschmutzung – und zwar gleichzeitig.
Zinq auf dem Weg zum digitalen zirkulären Produktpass
Zinq hat mit dem DCPP einen auf bereits bestehenden, allgemein gültigen Standards aufgebauten Produktpassansatz entwickelt. Die Vorstellung des Prototypen erfolgte Ende 2023. Der Digital Circular Product Passport ergänzt den Produktlebenslauf um verlässliche Informationen zur feuerverzinkten Oberfläche. „Der DCPP soll branchenübergreifend anwendbar sein. Entwickelt wird dieser mit einem Multi-Stakeholder-Netzwerk für eine universelle Anwendung in allen denkbaren Branchen des verarbeitenden Gewerbes“, so Lars Baumgürtel. Um den DCPP-Prototypen voranzutreiben, sei die Beteiligung möglichst vieler Akteure in der Lieferkette von feuerverzinkten Stahlprodukten notwendig. Mit der Schmitz Cargobull AG haben sein „auf diesem Zukunftsfeld einen überzeugten Mitstreiter gewonnen“, so Baumgürtel. Mit diesem möchte sein Haus nun „gemeinsam die zirkuläre Transformation gestalten¡ und die Ziele des EU Green Deals umsetzen.
Durch die Zusammenarbeit von Schmitz Cargobull und Zinq im DCPP-Netzwerk sowie der direkten oder indirekten Beteiligung an Förderprojekten wird der DCPP implementiert. „Die Partnerschaft wird die Entwicklung zirkulärer Produkte und Oberflächen im Fahrzeugbau entscheidend vorantreiben“, ist Lars Baumgürtel überzeugt. „Da die Umsetzung immer alle Unternehmen in der DCPP-Wertschöpfungskette betrifft, ist das Rennen um Triple Zero für den Fahrzeugbau eröffnet. Damit wird nicht nur der funktionale Nutzen von Produkten wie Trailern gehoben, sondern über Produktinnovationen auch der ökologische Nutzen.“
Weitere Meldungen rund um Schmitz Cargobull finden Sie > hier.